Kein CSI Effekt, bodenständige Forensik die hilft einen Fall zu untersuchen ohne Selbstzweck zu sein
Bewertet mit 4.5 Sternen
Das Hörbuch „Die Chemie des Todes“ von Simon Becket fällt alleine schon durch sein Cover auf. Eine Hülle die beim flüchtigen Hinsehen wie eine Todesanzeige aussieht ist eindeutig etwas, was ich in die Hand nehme und den Klappentext lese.
Zwei Jungen finden beim Spiel im Wald eine Leiche mit Flügeln Der herbeigerufene Landarzt Dr. Hunter, der sich um die Yats-Jungen kümmert hat schnell einen Verdacht um wen es sich bei der Leiche handeln könnte So geht er zum Hof der Bekannten um nach dem Rechten zu sehen und findet dort auch Indizien, die durchaus darauf hindeuten, dass es sich bei der Toten um die Hofbesitzerin handeln könnte Natürlich wird er sofort verdächtigt. Erst als eine Überprüfung seiner Person ans Tageslicht bringt, dass er Englands Top Koryphäe in der Rechtsmedizin gewesen ist bevor er nach dem Tot seiner Frau und der gemeinsamen Tochter sich als Landarzt in dem idyllischen Dorf niedergelassen hat. Niemand dort weiß von seinem „Vorleben“ und die örtliche Polizei versucht ihn zurück in sein Berufsfeld zu bekommen als eine zweite Frau verschwindet. Derweilen beginnt das Dorf, welches natürlich keine Ahnung hat in welcher Beziehung Hunter zur Polizei hat, unter Führung des arroganten Dorfpfarrers eine Hexenjagd gegen Dr. Hunter.
Forensisch gesehen weiß ich jetzt mehr über die Lebenszyklen der Fliege als ich jemals wissen wollte. Zu genau wird auf die chemischen Prozesse der Verwesung nicht eingegangen und so kann man einen sehr spannenden Roman verfolgen, der bei aufmerksamem Zuhören Hinweise auf den Täter streut. Johannes Steck liest dieses Hörbuch so gut, dass ich nicht aufhören wollte es zu hören und eine sehr bildliche Vorstellung von den einzelnen Personen bekommen habe. Ich hatte die vorliegende Version von der Onleihe geliehen und muss als Kritikpunkt sagen, dass der Ton der der Ankündigung vorausgeht, dass jetzt die nächste CD kommt mir fast einen Herzinfarkt verursacht hat weil ich immer wieder so tief in die Geschichte eingetaucht bin, dass ich dort auf dem Dorf im tiefsten britischen Landleben weggetaucht bin. Durchaus eine Leseempfehlung.