Rezension

Kein Lesespaß

Nebelhorn - Nicki Fleischer

Nebelhorn
von Nicki Fleischer

Bewertet mit 1.5 Sternen

Nicki Fleischer bezeichnet ihren Krimi „Nebelhorn“ als Krimiparodie. Ich habe also schon einen lustigen Allgäuer Kommissar erwartet und einen Fall, bei dem es mehr zu lachen als zu rätseln gibt.
Allerdings fand ich die Parodie nicht sonderlich lustig. Zu grob sind die Witze und wie mit dem Beil gestaltet die Figuren. Kommissar Egi muss den Deppen geben, der das ganze Buch über mit Durchfall kämpft. Dazu gibt es den Dienststellenchef aus Franken und den üblichen Schwaben, das alles wirkt wie schlecht aus den Kluftinger Krimis kopiert. Der Allgäuer Dialekt, der immer wieder auftaucht, ist alles andere als echt und klingt – zumindest wenn man ihn selber spricht – mehr als aufgesetzt.
Zur Handlung will ich nicht viel sagen: Ein Allgäuer Alpenmuseum wird eröffnet, ein Highlight ist ein sakraler Gegenstand, der „Heilige Kelch“, den Egi zur Eröffnung enthüllen soll. Aber statt Gold, steht da nur eine aus Knete geformte Kopie, ausgerechnet aus der Hand von Egis frecher achtjähriger Tochter. Aber die Kleine ist nicht die einzige, die eine Kopie des Kelches hat. Es gibt eine ganze Menge skurriler Verdächtiger, die nahegelegene Seniorenresidenz ist ihre Heimstatt. Eine Fehde mit den herbei eilenden Kollegen aus der übergeordneten Polizeidienststelle Kempten sorgt dann für reichlich Konflikt mit den Oberstdorfern.
 Viele Rückblenden, die den ganzen Handlungslauf begleiten, (4 Wochen zuvor, 10 Tage vorher usw) sollen wohl noch Spannung und Tempo bringen, das ist allerdings nur teilweise gelungen. Und wenn die Personen das ganze Buch über mit den gleichen Stereotypen beschrieben werden (Rudi das Enggestirn, Akay der Anzügler, Beate der Hinkefuß) nutzt sich das ab!
Gefallen hat mir nur das Titelbild, die Parodie fand ich nicht gelungen.