Rezension

Kein typischer Thriller

Bewusstlos - Sabine Thiesler

Bewusstlos
von Sabine Thiesler

Bewertet mit 3 Sternen

Zum Inhalt möchte ich gar nicht viel sagen, um nichts zu verraten. Das Buch spielt zum Teil in Berlin und zum Teil in der Toskana. Beide Handlungsorte sind gut dargestellt, man kann sie sich bildlich vorstellen, ebenso die dort lebenden Menschen, die relativ charakteristisch beschrieben werden. Es gibt zwei große Erzählperspektiven, einmal erfahren wir die Dinge aus Christines Sicht, einmal aus der Sicht ihres Sohnes Raffael, der seit der Kindheit ein riesiges psychisches Problem hat.

Positiv anzumerken ist, dass sich das Buch sehr flüssig und flott lesen lässt. Die Sprache ist geschmeidig und wirkt authentisch. Spannung entsteht dadurch, dass man Raffael die ganze Zeit nicht wirklich einschätzen kann und ihm alles zutraut. Es gibt einige sehr spannende Szenen, dann wieder plätschert es ein bisschen vor sich hin. Oft wurde Spannung aufgebaut und ich meinte, jetzt müsste gleich etwas Schlimmes passieren, und dann verpuffte die ganze Spannung einfach und es geschah überhaupt nichts Dramatisches. Umgekehrt kam es auch vor, dass etwas passierte, ohne dass es vorher „angekündigt“ wurde.

Im Endeffekt hat mich das Buch dann doch etwas unbefriedigt zurück gelassen, da viele Handlungsstränge einfach im Sand verliefen, andere für mich nicht ganz logisch waren und mir die Psyche des Protagonisten trotz Rückblenden in die Kindheit und Jugend fremd geblieben ist.