Rezension

Kirschblütentage

Kirschblütentage - Nancy Salchow

Kirschblütentage
von Nancy Salchow

Bewertet mit 3.5 Sternen

"Ein warmherziger Roman über das, was im Leben wirklich zählt.

Eine Plastikrose mit einer Uhr in der Mitte, ein Teelichthalter aus grünem Glas, ein altes Buch – drei von vielen Dingen, die die zerstrittenen Eltern Jasmin und Vincent und ihre heftig pubertierenden Kinder plötzlich überall im Haus finden. Gegenstände, die Erinnerungen wecken an die unbeschwerte Anfangszeit ihrer Ehe. Aber diese Funde sind kein Zufall. Sorgfältig hat Emilia, die kürzlich verstorbene Großmutter, in ihren letzten Tagen diese Spuren gelegt. In der Hoffnung, ihre auseinanderbrechende Familie wieder zusammenführen zu können. Doch ist der Zauber der Erinnerung stark genug?"

‘Kirschblütentage‘ von Nancy Salchow ist ein bezaubernder Familienroman über Liebe und Schmerz, der mir gut gefallen hat.
In jedem Kapitel werden die unterschiedlichen Sichtweisen der Familienmitglieder dargestellt, jeder kommt zu Wort und der Leser lernt jede Perspektive kennen. Dadurch ist man immer über die Gefühle aller informiert und kann einiges besser nachvollziehen.
Zwischenzeitlich kommt es immer wieder zu Zeitsprüngen in die Vergangenheit, sodass der Leser in alte, zufriedenere und unbeschwerte Zeiten zurückblicken kann. Ich fand diese Vorgehensweise sehr angenehm und die Tatsache, dass die Zeitsprünge nicht chronologisch waren, sondern querbeet, ist meiner Meinung nach sehr erfrischend.
Schade fand ich, dass den von Emilia versteckten Gegenständen – für meinen Geschmack – nicht ausreichend Aufmerksamkeit gezollt wurde. Sie spielen zwar eine zentrale Rolle, dennoch hätte ich mir in diesem Aspekt mehr erhofft.
Der Schreibstil ist angenehm nüchtern und klar, der Roman liest sich gut weg.
Die Darstellung der einzelnen Charaktere ist gelungen – ich konnte mich nicht nur mit den beiden Teenagern identifizieren, sondern auch mit Jasmin. Die Charaktere haben alle eine vielschichtige Persönlichkeit.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass dieser Familienroman eine angenehme  Lektüre ist, die zum Nachdenken anregt.