Rezension

Klasse!

Vier Arten, die Liebe zu vergessen - Thommie Bayer

Vier Arten, die Liebe zu vergessen
von Thommie Bayer

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Michael hat seine Freunde Thomas, Bernd und Wagner seit 20 Jahren nicht mehr gesehen, als sie sich bei der Beerdigung ihrer heißgeliebten Lehrerin wieder treffen. Als sie am Grab wie „damals“ im Quartett singen, kommen die alten freundschaftlichen Gefühle wieder hoch und im Überschwang lädt Michael die alten Freunde ein, ihn in seiner neuen Heimat Venedig zu besuchen. Hier treffen vier verschiedene Lebensentwürfe aufeinander, vier Arten, mit der Liebe umzugehen. Die Freunde verleben ein paar Tage zusammen, die sie verändern.

Meine Meinung:
Es gelingt Thommie Bayer hervorragend, die Stimmung jedes einzelnen Protagonisten und die Atmosphäre zwischen ihnen einfühlsam einzufangen. Das Buch ist einfach zu lesen und wird getragen von einer gewissen Leichtigkeit, wirkt aber keineswegs trivial, sondern tiefgründig und es macht den Leser nachdenklich. Der Text wirkt wie komponiert, jedes Wort behutsam ausgewählt und passend eingefügt. Hier harmoniert einfach alles.

Erzählt wird in verschiedenen Zeitebenen, mal lesen wir von der Jugendzeit, mal von der Gegenwart oder der Zeit dazwischen. Doch diese Sprünge sind keineswegs störend, sie sind an der richtigen Stelle eingepasst und so fügen sich alle Puzzlestücke zu einem großen Ganzen zusammen.

Es ist ein Buch der leisen Töne und trotzdem oder gerade deswegen hat es mich gepackt. Mit Vergnügen und Spannung habe ich Michael und auch seine Freunde durch ihr Leben begleitet, in dem ihre alte Lehrerin so großen Einfluss hatte. Auch die Musik spielt eine große Rolle, das ist bei einem Buch von Thommie Bayer ja nicht anders zu erwarten.

Das einzige, was mich ein bisschen gestört hat, ist der Schluss. Hier überschlagen sich die Ereignisse geradezu auf unwahrscheinliche Art. Doch das ist eine Kleinigkeit.

Fazit: Für mich das bisher beste Buch des Autors und daher eine klare Leseempfehlung!