Rezension

Kommissar Witwer

Paradise City -

Paradise City
von Joe Thomas

Bewertet mit 4 Sternen

Mario Lerne arbeitet bei der Polizei in Sao Paolo. Im Moment ist er nicht immer bei der Sache, denn seine Frau Renata ist vor einiger Zeit vor ihrem Büro umgebracht worden. Sie wurde als Zufallsopfer betrachtet und Lerne kann das nicht so richtig glauben. Zudem ist er von einem Fall abgezogen worden, in dem er weiter ermitteln wollte. Und die nächste Sache, die er nicht fassen kann: Der Tod eines jungen Mannes wird als Unfall hingestellt, obwohl Lerne von dem Rechtsmediziner erfahren hat, dass das Opfer an einer Schusswunde gestorben ist. Und er war eines dieser Rich Kids.

 

Dies ist der erste Band einer vierteiligen Reihe um Kommissar Mario Lerne aus Sao Paolo in Brasilien. Lerne ist nach dem gewaltsamen Tod seiner Frau in Trauer. Es ist einige Zeit vergangen, aber überwunden hat er das tragische Ereignis noch nicht. Immer noch fährt Lerne nachts zum Tatort, um irgendwelche Hinweise zu finden oder Beobachtungen zu machen. Gleichzeitig ermittelt er in Fällen, die von den Vorgesetzten eigentlich ad Acta gelegt wurden. Als eine Studentin verschwindet, gibt es endlich einen Grund, echte Ermittlungen anzustellen. Lerne findet dabei Dinge heraus, mit denen er überhaupt nicht gerechnet hat.

 

Brasilien in den Jahren vor der Fußball Weltmeisterschaft 2014. Es soll viel gebaut werden und die Favelas sollen am besten verschwinden, damit die ausländischen Gäste nicht vor den Kopf gestoßen werden. Außerdem wird viel gebaut, was dubiose Baufirmen auf den Plan ruft. Bis dahin könnte die Handlung überall angesiedelt sein. Wenn man allerdings mitbekommt, wie relativ ungeniert das läuft und selbst die Polizei Ermittlungen einstellt oder gar verhindert, dann hofft man doch, dass es hier anders laufen möge. Dennoch entspinnt sich aus der Ausgangslage ein spannender Fall, bei dem Lerne mit seiner Hartnäckigkeit zu einer Lösung kommt, mit der nicht zu rechnen war. Gegen alle Widerstände macht der Kommissar weiter und erwirbt die Sympathie der Leser. Man wünscht, dass sich sowohl seine Verhältnisse als auch die in der Politik verbessern.