Rezension

Konzeptionsloses Gelaber - mehr nicht

Alle sind so ernst geworden -

Alle sind so ernst geworden
von Martin Suter

Das Buch „Alle sind so ernst geworden“ ist ein Dialog zwischen Martin Suter und Benjamin von Stuckrad-Barre, die sich in 16 Kapiteln über Badehosen, Äähm, LSD, Rechnungen, Mundharmonika, Geldscheine und weitere hochbrisante Themen unterhalten bzw. sich gegenseitig ins Wort fallen.

Ein humorvolles und zugleich nachdenkliches Gespräch der beiden Wortakrobaten über wichtige, nebensächliche, philosophische und witzige Dinge oder Ereignisse, garniert mit einigen ironischen Kommentaren bietet dieses Buch leider nicht ansatzweise. Es ist lediglich ein belangloser und teilweise sehr zäher Dialog, der einen eher erzwungenen Eindruck hinterlässt. Über mehrere Tage habe ich mich schließlich durch dieses dünne Büchlein gequält. 

Aufgrund der vielen Empfehlungen und der umfangreichen Social-Media-Kampagne hatte ich mit viel Vorfreude dieses Buch zu Weihnachten gewünscht. Mein erster positiver Eindruck wurde durch die Statements von acht mehr oder weniger bekannten Künstlern auf der Umschlagrückseite untermauert. Nachdem ich das Büchlein gelesen hatte, haben diese Statements für mich jedoch eine andere Aussagekraft. So empfiehlt z.B. Sibylle Berg „Lesen Sie dieses Buch, es wird Sie entspannen“. Nein! Das Buch hat mich nicht entspannt, es hat mich einfach nur gelangweilt. Oder Christian Kracht wünscht sich, er wäre dabei gewesen. Wahrscheinlich nur, um das Gelaber bereits nach dem ersten Kapitel zu beenden.

Ich vergebe sehr selten nur einen Stern. In diesen Fall vergebe ich den Stern ausschließlich für die erfolgreiche Werbekampagne, die sehr viele Erwartungen geweckt hat und dem Buchkäufer 22 Euro für ein belangloses Büchlein aus den Rippen geleiert hat.