Rezension

Kriminalkomödien-Roadmovie

Es hätte alles so schön sein können - Horst Evers

Es hätte alles so schön sein können
von Horst Evers

Bewertet mit 5 Sternen

Horst Evers ist ein Meister, wenn es darum geht, das absurd-komische in Alltagssituationen zu finden oder auch absurd-komische Situationen und dazu passende Dialoge und schräge Vögel zu kreieren. Das demonstriert er einmal mehr in diesem Roman – ich nenne ihn einen Kriminalkomödien-Roadmovie.

Der siebzehnjährige Marco steht vor dem Landbordell in seinem Dorf und schaut – ob er in seiner hormongesteuert-unschuldigen Art irgendwas „erspannen“ kann. Da stürzt ein Mann aus dem Fenster und ist tot. So ein Rockertyp. Ein Unfall – eine Verkettung unglücklicher Umstände – wie die junge Jana verrät, die um nichts in der Welt die Polizei hinzuziehen will und Marco bittet, ihr dabei zu helfen, die Leiche und deren Auto verschwinden zu lassen.

Es beginnt ein schwarzhumoriger Abenteuertrip, in den auch noch andere bemerkenswerte Gestalten hineingeraten, z. B. Marcos beste Freundin Mareike oder „Sense“, ein Killer aus dem Rockermillieu, der großen Wert auf den korrekten Gebrauch der deutschen Sprache legt.

Schon die Details, die der Autor um alles herum erklärt, sind witzig, z. B. wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass es im Dorf dieses Bordell gibt.

Die ganze Geschichte lebt von vielen absurden Zufällen und Begegnungen und von der für Horst Evers typischen Art, so etwas zu schildern. Dabei wird es ziemlich spannend.

Ich habe den Eindruck, dass der Autor sehr viel von sich selbst hineingesteckt hat – nicht in nur eine Person, sondern in mehrere jeweils ein klein wenig.

Ich hatte sehr viel Spaß beim Zuhören, vor allem, weil Horst Evers selbst diesen Roman vorgetragen hat.

Wer spannende, lustig-menschelnde Geschichten mag und eine Portion schwarzen Humors abkann, wird diesen Roman genießen und sich wie ich köstlich amüsieren.