Rezension

Küchenpsychologie trifft schlechten Spannungsbogen.

Die Kammer der toten Kinder
von Franck Thilliez

Bewertet mit 1 Sternen

Ein Kind ist verschwunden und der Vater wird bei der Lösegeldübergabe dummerweise getötet. Überfahren, von zwei frustrierten Arbeitslosen, die das Geld natürlich als Lichtblick sehen und mitnehmen. Das Kind stirbt, ein zweites verschwindet. Eine Hetzjagd auf den grausamen Mörder beginnt..

Ich hab lange keinen derart schlechten Thriller gelesen. Der Klappentext war noch recht vielversprechend, Kinder werden entführt und Kinder, da wird es den meisten wohl so gehen wie mir, sind eigentlich meistens ein Garant für einen spannenden, psychisch unangenehmen Thriller. Wie im echten Leben schmerzt es auch in der Fiktion mehr, wenn Unschuldige sterben. Soweit die Erwartungen. Die Realität sah anders aus.

Erstens hat mich die Protagonistin UNGLAUBLICH aufgeregt. Polizeianfängerin, hat noch NICHTS auf die Kette gekriegt, hält sich aber für den nächsten großen Profiler. Natürlich ohne Studium, Psychologische "Fachliteratur" - in diesem Fall Bücher über echte Kriminalfälle - reichen da ja völlig aus. Ich dachte auch mal ich hätte den absoluten Durchblick, nachdem ich duzende derartige Bücher verschlungen hatte. Da war ich 14. 
Und ÜBERRASCHUNG - ihre Theorien haben alle Hand und Fuß, mit ihrer Küchenpsychologie kommt sie dem Mörder natürlich auf die Spur. Mehr oder weniger im Alleingang. Dass das ganze dann von irgendwelchen obskuren Misshandlungen in der Kindheit und was weiß ich nicht noch alles geprägt wurde, ist in dem Kontext dann ja zu erwarten. Kann mich an den genauen Grund des Wahnsinns gar nicht mehr erinnern. War auf jeden Fall völlig an den Haaren herbei gezogen, rein Psychologisch betrachtet. Behaupte ich jetzt einfach mal, zwar noch ohne Diplom, aber zumindest kurz davor. 

Spannend wars auch nicht. Dafür war einfach alles viel zu unrealistisch, zusammen gewürfelt und nichtssagend. In drei Monaten werde ich vermutlich nicht mehr wissen, wovon dieses Buch gehandelt hat. Und das ist weiß Gott kein großer Verlust.