Rezension

Kummer, Trauer und die Rettung?

Blautöne -

Blautöne
von Anne Cathrine Bomann

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
„Was wird aus dem Schmerz über einen großen Verlust, wenn wir ein Heilmittel dafür erfinden?

Als Elizabeth ihren Sohn verliert, wendet sie all ihre Energie auf, um ein Medikament gegen die Trauer zu entwickeln. Doch kurz vor der Zulassung stellt sich heraus, dass dieses Medikament unheimliche Nebenwirkungen hat: Es lindert nicht nur Trauer, sondern lässt auch alle anderen Gefühle verkümmern.

Wie bereits in „Agathe“ erzählt Anne Cathrine Bomann von der Wichtigkeit, die tiefe Gefühle und menschliche Nähe für unsere Seele haben. Und dass unser Glück nur dann in allen Facetten schillern kann, wenn wir auch der Trauer ihren Raum geben.“

Schreibstil/Art:
In diesem Roman habe ich damit gerechnet, dass die trauende Mutter Elizabeth dem Leser/der Leserin ihr Leid offenlegt. Dass sie ihre Sorgen, ihre Gedanken und ihre Art mit der Trauer umzugehen, mit dem Leser teilt. Aber leider war mir genau dieser Einblick zu wenig gewährt, denn größtenteils kommen einige der Wissenschaftler:innen über den Entstehungsprozess dieses Medikamentes und die Nebenwirkungen zu Wort. Dies fand ich ein wenig enttäuschend, denn ich hatte gehofft, dass mich Elizabeths Gefühle berühren, mein Herz ergreifen und das Medikament, ich sag mal, die zweite Rolle spielt. Hier waren die Rollen eher vertauscht. Schade.

Fazit:
Die Idee finde ich faszinierend und einzigartig. Wie hilfreich und problemlösend wäre es denn, wenn es wirklich dieses eine Medikament gäbe? Wie „einfach“ man die Trauer bewältigen könnte. Ich stellte mir also einen tiefsinnigen Roman vor und weniger die Beschreibungen rund um das Thema Medikamentenzulassung. Deshalb hält sich meine Begeisterung leider in Grenzen und ich kann das Buch nur beschränkt weiterempfehlen.