Rezension

Kurpfalz-Krimi

Heidelberger Requiem - Wolfgang Burger

Heidelberger Requiem
von Wolfgang Burger

Bewertet mit 4 Sternen

Dies ist der 1. Teil einer Reihe um Kriminalrat Alexander Gerlach.

Gerlachs Frau ist vor kurzem gestorben, und nun steht er mit den dreizehnjährigen Zwillingstöchtern allein da. Um sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, versucht er einen Neuanfang. Er zieht von Karlsruhe nach Heidelberg, wo er den Job als Kriminalrat antritt. Die Zwillinge sind natürlich nicht gerade begeistert, und das sorgt immer mal wieder für ein Schmunzeln beim Leser. Auch hat Gerlach seine Zweifel, ob er für den Job überhaupt geeignet ist. Das macht ihn sehr menschlich. Es gibt auch einige Schwierigkeiten mit den neuen Kollegen und Vorgesetzten. Und dann ist da noch ein verzwickter Mordfall, der gelöst werden will. Ein junger Mann wurde in seiner Wohnung ans Bett gefesselt, dann wurden ihm die Pulsadern aufgeschnitten, so dass er langsam ausblutete. Wer hatte wohl einen Grund, diese langsame Todesart zu wählen? Die Spuren weisen in alle möglichen Richtungen, u.a. auch ins Drogenmilieu. Lange tappt die Polizei im Dunklen. Erst als ein zweiter Mord geschieht, kommt Licht in die Sache, und ein Motiv wird erkennbar.

Ich habe von diesem Buch nichts Hochtrabendes erwartet, und so wurde ich eher positiv überrascht. Da ich schon in Karlsruhe und in Heidelberg gelebt habe, war es für mich ein wunderbares Heimspiel. Ich kenne die ganzen Orte und Stadtteile, die erwähnt werden. Aber auch für Auswärtige ist es nicht zu viel Lokalkolorit, da die einzelnen Ecken nicht bis ins kleinste beschrieben werden, wie ich das schon in anderen Regionalkrimis erlebt habe.

Der Kriminalfall ist gut konstruiert und einigermaßen spannend geschrieben. Die Argumentation ist schlüssig. Den Protagonisten fehlt es noch ein bisschen an Tiefe, aber das wird sicher in den folgenden Bänden noch kommen. Die Sprache ist recht einfach, oft sind die Sätze sehr kurz, aber nicht abgehackt. Das hilft aber auch, das Buch flott lesen zu können, was ja kein Fehler ist.

Mein Fazit: solider Regionalkrimi, für Kurpfälzer ein Muss, für alle anderen zu empfehlen