Rezension

Kurz vor Schluss zu viel unnötiges Drama

Running Back to You (»Back to You«-Reihe 1) -

Running Back to You (»Back to You«-Reihe 1)
von Lexis Able

Bewertet mit 4 Sternen

Triggerwarnung: Trauma, PTBS!

 

Luca hat es nicht leicht. Ihr Leben ist geprägt von Albträumen, Panikattacken, Angstzuständen und Unsicherheiten. Seit einem Unfall in ihrer Kindheit ist sie „beschädigt“. Es fällt ihr schwer im Alltag zurecht zu kommen, was vor allem daran liegt, dass sie nur sehr wenig schläft – jede Nacht wacht sie schreiend auf. Jetzt kann sie endlich aufs College gehen und ihren geliebten Bruder wiedersehen. Das Problem: Er darf niemals erfahren, dass es ihr nicht besser geht, wie sie immer vorgetäuscht hat.

Bei einem ihrer Läufe – etwas anderes hilft nicht, wenn ihr die Welt mal wieder zu viel ist – stößt sie buchstäblich mit Bradley zusammen. Beide trifft das wie ein Schlag, doch sie beide tragen die Wunden ihrer jeweiligen Vergangenheit mit sich herum – kann das gut gehen?

 

 

Ich muss vornewegschicken, dass ich das Buch zu 80% geliebt habe und 20% waren mir zu Teenie-Drama.

 

Luca tat mir unheimlich leid. Man erfährt erst sehr spät, was es mit ihrem Trauma auf sich hat, aber es bestimmt definitiv ihr Leben. Ihre Albträume enthüllen immer wieder Erinnerungen, die sie zu verdrängen versucht. Berührungen kann sie nur schwer ertragen und auch so manch anderes. Das Einzige, was ihr hilft ist das Laufen. Man merkt, dass es eine Art Sucht für sie ist – eine Flucht. Ich fand es immer wieder witzig, wie sie andere, vor allem Bradley dabei fertig gemacht hat.

 

Bradley hat selbst Schreckliches erlebt und tat mir ebenso leid wie Luca. Auch er hat eine Bewältigungsmöglichkeit gefunden: Sex. Er treibt es mit jeder, die nicht bei drei auf den Bäumen ist, wirft sie aber direkt danach raus. Was es mit seinem Trauma hat, erfährt man etwas früher und es war auch sehr leicht zu erraten – ebenso, wie Lucas.

Was ich bei Bradley toll fand war, dass er sich selbst nicht zu ernst nahm und bereit war alles für Luca zu tun, das machte ihn echt sympathisch.

 

 

Fazit: Ich habe ca. 80% des Buches echt geliebt. Beide Luca und Bradley taten mir schrecklich leid und haben mich berührt.

 

Das Problem an der Sache war aber, dass beide ab und an Teenie-Anfälle bekommen und total schwachsinnige Dinge tun. Ich kann teilweise verstehen, wo das herkommt, aber trotzdem hat es manchmal echt so richtig genervt. Ich fand es schade, dass das vorkam, denn, wäre dem nicht so gewesen und das ganz weiterhin auf der ernsthaft-erwachsen-Schiene weitergelaufen, wie der Rest der Geschichte, dann hätte dieses Buch ein richtiges Herzensbuch werden können.

 

Mir war es am Ende viel zu konstruiert. Man bekam da wirklich die Drama-Keule übergebraten, praktisch aus dem Nichts und das hat mich total aus der Handlung geworfen. Das war mir einfach viel zu viel Teenie-Drama praktisch ohne Grund. Das hätte auch deutlich nachvollziehbarer gelöst werden können.

 

Von mir bekommt das Buch ganz, ganz knappe 4 Sterne, weil ich mich zu weniger nicht durchringen konnte, aber es war eng.