Rezension

Kurze Geschichten über das Leben

Nachmittage -

Nachmittage
von Ferdinand von Schirach

Meine Meinung und Inhalt

"Es ist ein schmales Haus, eingeklemmt zwischen zwei Wohnblöcken. Drinnen ist es noch stickiger und noch heißer, die engen Räume sind voller Menschen, es gibt unzählige Götterstatuen in Seidenkleidern, grimmige Fabelwesen und ein Pferd aus Bronze. Die Journalistin reicht mir drei Räucherstäbchen, die ich an einer Kerze anzünden soll. " (ZITAT)

 

Tatsächlicherweise habe ich alle bereits veröffentlichen Bücher des Autors gelesen und bin ein großer Fan seiner Sprachkunst.

Ferdinand von Schirach erzählt von milden Frühsommermorgen, verregneten Nachmittagen und schwarzen Nächten.

 

Seine Geschichten spielen in Berlin, Pamplona, Oslo, Tokio, Zürich, New York, Marrakesch, Taipeh und Wien.

 

Das Buch versammelt insgesamt 26 durchnummerierte Skizzen und Notizen, Gedanken und kleine Geschichten, manchmal nur eine Seite lang über die Dinge, die unser Leben verändern, über Zufälle, falsche Entscheidungen und die Flüchtigkeit des Glücks.

„Und jetzt, nach sehr langer Zeit, gibt es manchmal Nachmittage, an denen ich nicht mehr in eine andere Richtung sehe, wenn ich an einem Café vorbeikomme, in dem wir zusammen waren.“" (ZITAT)

Schirachs Botschaft ist klar. Ihm geht es um die alltäglichen Begegnungen, die Zufälle, die Schicksale und die Gespräche. Um Geschichten, die Liebespaare einander zuflüstern, und Geschichten, die Fremde einander nachts an einer gepflegten Hotelbar erzählen.

 

 

Für mich ein wirklich tolles Werk, das meine Leseempfehlung verdient.

 

 

"Dieses neue Leben gehörte mir: die leuchtenden Morgen des Frühsommers, Kaffee mit ihr unter der Kastanie, die Farbe der Nachmittage ohne Vergangenheit. Nur stimmte es nicht, wir müssen immer bezahlen. Jede unserer Handlungen beruht auf längst schon getroffenen Entscheidungen, wir entkommen uns nicht, ganz gleich, was wir tun. Aber das wusste ich noch nicht in jenem hellblauen Sommer vor 30 Jahren." (ZITAT)

Der Strafverteidiger und Schriftsteller Ferdinand von Schirach wurde 1964 in München geboren. Seit 1994 arbeitet er in Berlin als Anwalt und Strafverteidiger. Zu seinen Mandanten gehörten das frühere Politbüro-Mitglied Günter Schabowski, der ehemalige BND-Spion Norbert Juretzko, Industrielle, Prominente und Angehörige der Unterwelt. 2009 publizierte er seinen Debütband "Verbrechen", in dem er seine skurrilsten und unglaublichsten Fälle niederschrieb und welcher bereits verfilmt wurde. Seine Bücher wurden zu Millionenfach verkauften internationalen Bestsellern. Sie erschienen bisher in 40 Ländern