Rezension

Lädt zum Träumen ein

Traumweber - Aeryn Vescori

Traumweber
von Aeryn Vescori

Inhalt:
Die einzige Wahl, die die Häscher des Ordens Aiden lassen, ist die Wahl zwischen Kette oder Schwert. Aiden entscheidet sich für die Kette und ist damit nicht mehr als ein Sklave für den Orden, der Aiden für einen gewöhnlichen Magier hält. Aiden allerdings ist mit der Behandlung der Magier nicht zufrieden und nimmt Kontakt zum Widerstand auf und dort trifft er Kellin.

Cover:
Das Cover ist der Wahnsinn und passt gut zum Genre Steam-fantasy. Die Düsternis mit den vereinzelten Lichtern passt auch gut zur Handlung und spiegelt das Leben der Magier wieder. Wenn man das Buch ließt weiß man auch, was auf dem Cover abgebildet ist und wer die Gestalt in der oberen rechten Ecke ist.

Meine Meinung:
In der Welt, in der Aiden lebt, werden Magier gejagt und mitgenommen, dieses Schicksal erfährt auch der junge Aiden. Der Orden sieht in den Magiern eine Bedrohung und versucht sie auszumerzen oder ihre Fähigkeiten für ihre eigenen Zwecke zu missbrauchen, was für die Magier nicht mehr bedeutet als ein Leben in Sklaverei.
Aiden akzeptiert sein Schicksal, doch er hat nicht aufgegeben und akzeptiert noch lange nicht die Rolle, die ihm die Gesellschaft aufzwingen will.
Was der Orden jedoch nicht weiß, Aiden ist kein Magier, seine Fähigkeiten sind sogar um einiges stärker.
Jedem Magier wird die Entscheidung überlassen ob "Kette oder Schwert" und da war Aiden Entscheidung die beste, und ich finde es gut das er nicht mal die Möglichkeit des Todes in Betracht gezogen hat, das zeigt wie viel Hoffnung noch in ihm steckt. Denn solange man lebt, besteht noch Hoffnung.
Ich war erschrocken in was für eine Welt Aiden hinein gezogen wird, die Menschen verfolgen stumpf ein System und ich habe mich teilweise gefragt wo denn das Mitgefühl geblieben ist.
Manche Situationen haben mich stark an die Hexenverbrennungen von damals erinnert, hier wird zwar niemand lebendig verbrannt oder brutal gefoltert, aber die Art wie sie Hexen durch Gerüchte aufgespürt haben kommt hier auch zur Anwendung, klar das da auch Unschuldige bei sind.
Aiden lebt in einer Welt, in der die Menschen es nicht mehr wagen zu träumen und genau das möchte Aiden ändern und den Menschen ihre Träume zurück zu bringen.
Klar, Aiden ist nicht besonders glücklich mit dieser Situationen und dann kommt auch noch erschwerend hinzu, dass er sich nirgends zugehörig fühlt und diese Gefühle wie sie beschrieben wurden, konnten mich sogar zu Tränen rühren.

Ich finde es immer wieder interessant Geschichten zu lesen, die nicht so verbraucht sind, klar die Magier gibt es natürlich schon häufiger, aber mit Aiden wurde etwas völlig neues in die Geschichte hinein gewebt. Seine Fähigkeiten fand ich richtig interessant, auch wenn es manchmal etwas schwierig war sich das vorzustellen, da die Erklärungen manchmal nicht ganz so leicht zu verstehen war, was daran liegen könnte, das man hier mit einer völlig neuen Idee konfrontiert wird. Aber wenn man es verstanden hat, liebt man einfach die Idee und am liebsten hätte ich auch einen Teil von Aidens Fähigkeiten.

Es gab aber auch kurze Zeitspannen, in denen ich mich gefragt habe wie eine so komplexe Handlung in ein gerade mal 300 Seiten starkes Buch rein passen soll. Das hat der Autor aber wunderbar gelöst und es kam mir kein einziges Mal so vor, als wäre etwas ausgelassen worden. Allerdings gab es ein Thema, dass ich gerne noch etwas ausführlicher hätte und mich sehr interessiert hat, die Anderswelt.
Sehr gefallen hat mir aber der bildhafte Schreibstil des Autors, damit konnte man sich so einige Dinge sehr gut vorstellen und nachempfinden.

Das einzige was ich wirklich schade fand, war für mich, das die Beziehung zwischen Aiden und Kellin ein bisschen zu sehr in den Hintergrund gerät, besonders in ihren romantischen Zügen. Es geht in der Geschichte eher um die Erschaffung einer Welt, in der man gerne leben möchte.

Fazit:
Die Geschichte ist auf jeden Fall ein super Einstieg für Leute, die gerne mal ins Genre Gay Romance rein schnuppern möchten.
Die Idee hinter "Traumweber" hat mich sofort für sich eingenommen und am liebsten würde ich noch mehr in der Richtung lesen.