Rezension

Langweilig durch ständige Wiederholungen...

21 Lektionen für das 21. Jahrhundert - Yuval Noah Harari

21 Lektionen für das 21. Jahrhundert
von Yuval Noah Harari

"Wer sich in seinem Körper nicht mehr zu Hause fühlt, wird sich auch in der Welt nirgends zu Hause zu fühlen." (S. 131)
Yuval Noah Harari gilt als einer DER Historiker und Denker unserer Zeit. Seine Bücher "Homo Deus" und "Eine kurze Geschichte der Menschheit" konnten mich überzeugen und sind mittlerweile absolute Bestseller geworden.
Natürlich wollte ich auch sein neustes Buch "21 Lektionen für das 21. Jahrhundert" unbedingt lesen.

Leider hat mich dieses Buch mehr als enttäuscht.
Unter Lektionen verstehe ich eine Art Unterricht bzw. Lehre, also etwas, wobei ich etwas lerne. Harari hält sich aber eher an folgenden Satz:
"Fragen, die wir nicht beantworten können, sind in der Regel weitaus besser für uns als Antworten, die man nicht infrage stellen darf." (S. 277)
Antworten sucht man bei ihm nämlich diesmal vergeblich. Er stellt immer nur wieder fest, wie schlecht unsere ganze Welt ist und was andere Menschen alles falsch machen. Lösungen gibt es nicht. Nur unzählige Wiederholungen aus seinen vorhergehenden Büchern.
Und wenn Harari keine vernünftigen Gründe mehr einfallen, dann sind eben die Biotechnologie und diverse Algorithmen an allem Schuld.

Womit wir schon beim nächsten Problem sind: Harari erklärt in diesem Buch grundsätzlich nicht, was er eigentlich mit Biotechnologie und co. genau meint. Hinter diesen Begriffen stecken oft soooo viele Dinge. Gerade die Biotechnologie ist ein riesig großes Feld und es macht durchaus einen Unterschied, ob wir von der Verwendung in der Industrie oder in der Medizin sprechen.

Außerdem folgt das Buch keinem Roten Faden. Hinter den Überschriften verstecken sich oft ganz andere Themen, als erwartet. Er springt sehr oft zwischen den Themen hin und her und verzettelt sich dabei. 

Wie schon weiter oben erwähnt, ist die Grundstimmung des Buches sehr negativ. Harari scheint als einen "Ausweg" das Akzeptieren der gegenwärtigen Lage zu sehen. Er nennt keine Möglichkeiten zur Besserung, sondern beschreibt nur, wie man die aktuelle Lage möglichst ohne Schäden überstehen soll. Sein eigener Ausweg ist die Meditation.

Ich kann zusammenfassend als nur sagen, dass ich "21 Lektionen für das 21. Jahrhundert" im Gegensatz zu Hararis anderen Büchern nicht weiterempfehlen kann.
Er nennt viele interessante und wichtige Aspekte, vermeidet dabei aber jegliche Antworten auf Fragen und wirft stattdessen immer mehr Fragen auf.