Rezension

Leichter historischer Roman über eine starke Lehrerin in den 1920er-Jahren

Gut Erlensee - Cäcilias Erbe -

Gut Erlensee - Cäcilias Erbe
von Juliana Weinberg

Der eingängige und leicht zu lesende Schreibstil der Autorin versetzt einen zu Beginn in die 1920er-Jahre in die Nähe von Kiel. Cäcilia Herringer hat ihr Lehrerinnenseminar erfolgreich bestanden und findet auch bald eine Anstellung nahe Gut Erlensee. Doch ihre für damalige Verhältnisse modernen Unterrichts- und Lehrmethoden kommen nicht bei allen Dorfbewohnern gut an. Auch privat muss sie sich einschneidenden Veränderungen und Entwicklungen stellen, zum einen ist da der Tod ihres Vaters infolgedessen so einiges ans Licht kommt und zum anderen ist da Jakob Kaltenbrunn, ein Physiker, der Cäcilias Gefühle durcheinanderbringt, obwohl sie für ihre Karriere als Lehrerin eigentliche doch bereit war, auf Männer und Kinder zu verzichten.

Ruhig und manchmal auch etwas ausschweifend und langatmig erzählt, plätschert die Geschichte mit Cäcilia im Vordergrund so vor sich hin. Die Geschichte lebt von Cäcilia, die sich durch ihre selbstbewusste Art, ihren Ehrgeiz und ihre Interpretation des von ihr erlernten Lehrberufs auszeichnet. Gleichzeitig wird auch deutlich gemacht, mit welchen Herausforderungen eigenständig Frauen damals zu kämpfen hatten. Die Charakterisierung der handelnden Personen ist gut und der Zeit entsprechend. Natürlich kommen auch die Liebesgefühle nicht zu kurz, die zusammen mit der in sich stimmigen, aber auch wenig überraschenden Handlung für nette Unterhaltung für zwischendurch sorgen.

Liebhaber*innen von historischen Romanen mit starken Frauen im Mittelpunkt, die ihrer Zeit voraus sind, werden Gefallen an "Gut Erlensee - Cäcilias Erbe" finden.