Rezension

Leider absolut grauenvoll

Fates - Lanie Bross

Fates
von Lanie Bross

Bewertet mit 1 Sternen

Inhalt
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Corinthe wurde ins Exil verbannt, in die Welt der Menschen. Vorbei ist der Traum vom Paradies, solange bis sich Corinthe wieder als würdig erweist. Nun hat sie noch eine letzte Aufgabe zu erfüllen, bis sie endlich wieder zurück darf. Sie soll Lucas Kaller töten. Doch als Corinthe Lucas begegnet, wachsen Zweifel in ihr. Aber wie könnte sie ein Schicksal ändern, das schon vorbestimmt ist?
 
Mein Eindruck
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Ich schiebe es nun einfach darauf, dass ich mit dem Slogan "für Leser von Julie Kagawa, Rachel Vincent und Sarah J. Maas" angelockt wurde. Den letzten Halbsatz "and for girls who love all things pretty, romantic and inspirational" habe ich wohl völlig ignoriert. Ich möchte das hier gar nicht übersetzen. Mir rollen sich schon die Fußnägel hoch, wenn ich nur daran denke. "Fates" war nämlich genau eines: furchtbar. Hätte man sich vom Klappentext her eigentlich schon denken können. Aber woher sollte ich denn auch wissen, dass alles noch viel schlimmer kam, als ich es mir hätte vorstellen können? Irgendwann ist auch meiner Fantasy, was schlechte Bücher angeht, Grenzen gesetzt. 

Beginnen wir mit Corinthe - die Schlaftablette des Jahrhunderts. Tag ein Tag aus jammert sie ihrem zu Hause im Paradies hinterher. Wenn es dir in "Pyralis Terra" so toll gefallen hat, weshalb bist du dann überhaupt im Exil gelandet Mädchen? Auf diese Frage gibt es das ganze Buch über keine richtige Antwort. Corinthe schlurft also auf der Erde herum und muss dem Schicksal auf die Sprünge helfen. Sie sorgt dafür, dass Menschen so sterben, wie es ihnen vorherbestimmt wurde. Das macht Corinthe auch brav, ohne sich groß Gedanken zu machen. Richtig, sie will ja nur nach Hause.

Bis sie dem one and only Lucas begegnet. Bei ihm hat es auf einmal Klick gemacht und nach all den Jahren ist für Corinthe auf einmal alles völlig anders. Ganz normalen Menschen beim Schicksal nachhelfen, null problemo. Bei einem atemberaubend süßen Typen, wie Lucas - geht gar nicht! Allerdings muss ich an dieser Stelle zugutehalten, dass Lucas noch der Lichtblick des Buches war. Bodenständig, vernünftig und kümmert sich aufopferungsvoll um seine Schwester. Ich weiß nicht, was ihn geritten hat, aber das wirft er alles über Bord, als er Corinthe näher kommt. 

So richtig witzig wird die Sache allerdings, als die Autorin den Schauplatz auf einmal in eine völlig abgefahrene Fantasywelt verlegt. Warum auch immer. Es ist jedenfalls nicht Corinthes Paradies und auch nicht die Erde. Jetzt wird es etwas kompliziert dem zu folgen:
 

Lucas Schwester wurde dorthin entführt
Lucas eilt hinterher
Corinthe eilt Lucas hinterher
Corinthe versucht ihn umzubringen
Sie scheitert aber (Überraschung!) 
und dann tun sich die beiden zusammen, um gemeinsam seine Schwester zu suchen

Was, hä, Moment mal? Das macht doch gar keinen Sinn? SO IST ES ABER!
 
Sinn Fehlanzeige. Natürlich kommt dann die obligatorische Lovestory und noch eine ordentliche Portion Verrat dazu. Alles in dieser merkwürdigen Welt, in der eine Gefahr nach der nächsten lauert. Eigentlich ist Corinthe für Lucas ja die größte Gefahr, aber egal, wir vertrauen ihr einfach! Wird schon gut gehen. Das nennt man übrigens bewusst fahrlässig!

Fazit 
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Selten war ich bei einem Buch so erleichtert, die letzte Seite zu erreicht zu haben, wie bei diesem. Denn "Fates" sprengt einfach mal alles. Es beinhaltet eine absolut typische Liebe auf den ersten Blick Story, ohne jeden Tiefgang. Gepaart mit haarsträubenden Logiklücken und einem Schauplatz, der mehr verwirrt, als er zur Spannung beitragen kann. Die Krönung des Ganzen ist Heldin Corinthe, alias die Schlaftablette, die sich nie nähere Gedanken macht. "Lucas lauf! Weg von ihr!" Doch bei solchen Büchern hilft es auch nicht, innerlich die Charaktere anzubrüllen. Sie hören ja doch nicht....