Rezension

Leider nicht mein Fall

Einmal lieben geht noch - Rachel Corenblit

Einmal lieben geht noch
von Rachel Corenblit

Bewertet mit 2 Sternen

Lucies biologische Uhr tickt und mit ihr kommt auch die Torschlusspanik. Nach einigen mangelhaften Lovern macht sie sich nun auf der Suche nach "dem Richtigen". Dabei scannt sie alle potentiellen männlichen Anwärter ganz genau, um ja nicht den Mann ihres Lebens zu verpassen.

Wer hier eine locker-leichte und spritzige Lektüre für zwischendurch erwartet, wird schnell eines besseren belehrt. Viel mehr wird der Leser Zeuge einer eher melancholischen und fast schon verzweifelten Suche, die eine leicht depressive Stimmung verbreitet. Sie lässt keinen Versuch aus ihren Mr. Perfect zu finden: Ob im Supermarkt oder auf Singlebörsen, selbst vor den Vätern ihrer Schüler macht sie keinen Halt. Lucie ist dabei eine eher unsympathische Protagonistin, die oberflächlich und arrogant rüber kommt. Sie ist sehr stark mit Vorurteilen behangen. So schaut sie sich jeden Mann genau an und zieht anhand des Äußeren direkt Schlüsse auf seine inneren Werte und seine Vorlieben. Dabei geht ihr bestimmt die ein oder andere nette Begegnung verloren. Leider bleibt sie bei all der Verurteilerei selber sehr blass und auch sehr distanziert. Als Leser konnte ich mich schwer bis gar nicht in sie hineinfühlen und wurde weder mit ihr, noch mit dem Buch warm. Ich wusste einfach nicht, was ich mit dieser Geschichte anfangen sollte. Obwohl Lucie zum Ende hin von ihrer Einstellung her doch etwas positiver wird, weil es dort zu einer kleinen Wendung kommt, hinterlässt das Buch doch eine gewisse Schwere und einen schalen Geschmack, anstatt dem guten Gefühl, auf das ich gehofft hatte. Leider konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen.