Rezension

Leider nicht wirklich spannend

Mädchen Nr. 6 - Kate Brady

Mädchen Nr. 6
von Kate Brady

Bewertet mit 2 Sternen

Der erste Satz:
Jauchzen und fröhliches Gelächter. 

Meine Meinung:
Inhalt
Dani wird zurück in den Dienst gerufen, den sie nach dem Tod ihres Vater aufgeben musste, weil eine übel zugerichtete Leiche gefunden wird. Sie begibt sich in die Ermittlungen, nichts ahnend, in was für ein Wespennest sie stoßen wird.
Hilfe bekommt sie von ihren Kollegen und ihrer alten Jugendliebe Mitch, der in Verbindung mit dem Fall steht, jedoch ohne es vorher zu ahnen.
Werden sie herausfinden, wer die Frauen auf so üble Weise ermordet?
Und was für ein Motiv steckt dahinter?

"Ich weiß. Ich besitze deine Bildbände." Er warf ihr einen langen Blick aus seinen blauen Augen zu, doch Dani zuckte mit den Schultern. "Bilde dir bloß nichts darauf ein. Ich besitze eine Menge Bücher, die ich nicht gelesen habe."
Zitat aus "Mädchen #6" 

Cover
Perfekt und passend gewählt für diese Thriller. Es zeigt die Namen der einzelnen Opfer. Die durchgestrichenen wurden bereits "beseitigt", die anderen stehen noch auf der Liste und werden, wenn Dani nicht schnell herausfindet, wer der Täter ist, ebenfalls ermordet werden. Die dunkle Farbe rundet das Cover für mich wunderbar ab.

"Wen interessiert schon unsere Gesundheit", sagte er. "Hauptsache, ich sterbe glücklich."
Zitat aus "Mädchen #6" 

Gesamt
Die Geschichte beginnt gleich mit dem ersten Mord. Dieser wird so detailliert beschrieben, dass mir die Spucke weggeblieben ist. Nach einem solchen Start war ich neugierig, wie sich noch alles entwickeln würde. Ich hatte sehr hohe Erwartungen an das Buch und war davon überzeugt, dass es diesen gerecht wird. Über den gewöhnungsbedürftigen Aufbau der Geschichte hätte ich hinwegsehen können. Mir persönlich waren nämlich die Perspektivenwechsel viel zu abgehackt und haben mich mehr als einmal verwirrt.
Leider beginnt der eigentlich Kern der Geschichte, nämlich das Verschwinden von Prostituierten und der anschließende Leichenfund dessen, irgendwann in den Hintergrund zu geraten. Mit dem Auftauchen von Mitch driftet der eigentliche Thriller ein Wenig in eine Liebesgeschichte zwischen ihm und Dani ab. Diese zieht sich erstmal bis zur Hälfte des Buches, bevor endlich auch mal wieder was entschiedenes in dem Fall passiert. Ich hatte mich an dieser Stelle sehr gefreut, dass es endlich wieder um die eigentliche Geschichte geht und war voller Hoffnung nun endlich die Spannung zu bekommen, auf die ich schon so lange gewartet hatte, aber dann verrät die Autorin, wer hinter den Mordfällen steckt und raubte sie mir erneut.
Im zweiten Teil des Buches wird nun darüber berichtet, wie Dani versucht hinter das Geheimnis zu kommen, was der Leser schon längst herausgefunden hat.
Viele Autoren schaffen es dennoch dem Buch selbst bei einer solchen Auflösung noch eine gewisse Neugier beim Leser zu erzeugen, indem sie unverhoffte Wendungen mit einbringen und diese dann in einem fulminanten Schluss endet. Kate Brady ist dies nach meinem Empfinden aber nicht gelungen. Es passiert nichts spannendes mehr und selbst die kleine Spannung, die bis zur Mitte ja noch wie eine kleine Lunte brannte erlischt, sobald man weiß, wer der Übeltäter ist.
Hinzu kommt noch die, für mich, völlig nebensächliche und unnötige Liason zwischen Dani und Mitch, die den eigentlich Plot völlig in den Hintergrund drängt. Mit den Beiden konnte ich mich ebenfalls nicht so recht anfreunden. Sie waren mir zu blass dargestellt und wirkten auf mich "unecht". Zwar erfährt man ein bisschen von ihrer Vergangenheit, was eigentlich bewirken sollte, sich besser mit ihnen identifizieren zu können, aber wirklich geglückt ist das Kate Brady bei mir nicht.
Einzig die Hintergrundgeschichte, warum es zu all dem gekommen ist, konnte mich einigermaßen überzeugen.

Fazit:
Leider kann ich nichts übermäßig Positives zu "Mädchen #6" sagen. Die Geschichte war mir zu langweilig für einen Thriller, zu unstrukturiert und die Beziehung zwischen Mitch und Dani empfand ich als überflüssig.
Die wenige Spannung, die am Anfang noch vorhanden war, verschwand in der Mitte des Buches mit der Auflösung wer für die Morde verantwortlich ist, völlig.
Der Plot ist wirklich gut, konnte von Kate Brady aber meiner Meinung nach nicht gut umgesetzt werden.
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