Rezension

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Leider überhaupt nicht mein Ding

Verführung der Schatten - Kresley Cole

Verführung der Schatten
von Kresley Cole

Eine Chance für ein Genre, das ich sonst nicht lese. Und leider bin ich enttäuscht worden, denn für mich war es ein Haufen schlechter Fantasy-Liebes-ich-weiss-auch-nicht-was mit einem sehr schwachen Spannungsbogen und oft zweidimensionalen Figuren (abgesehen der Hauptfiguren).

Also ehrlich gesagt war es überhaupt nicht mein Buch. Mein Genre war es sowieso nicht, aber ich gebe allem Möglichen eine Chance, weil ich so auch schon Überraschungen erleben durfte. Ausserdem fällt es mir sehr schwer ein angefangenes Buch einfach abzubrechen. Doch dieser Roman konnte mich bis zum Schluss leider nicht überzeugen.

Bei der Hauptfigur Holly war ich mir immer mal wieder unsicher, ob sie mir sympathisch ist oder eben doch nicht. Cadeon war weder das eine noch das andere, sondern einfach eine Hauptfigur. Bruder Rydstrom nimmt eine unerwartete Nebenrolle ein und ist für die Handlung (abgesehen, dass er das schlechte Gewissen von Cade weckt) überhaupt unwichtig, weil er gleich zu Beginn in eine Falle tappt und somit gefangen wird. Jegliche andere Figuren bleiben sehr zweidimensional. Ausser Niix, eine durchgeknallte Wahrsagerin, haben mich die Personen aber auch nicht weiter interessiert.

Der Spannungsbogen ist wohl die Reise von Holly und Cadeon, bis er sie dem Magier ausliefert. Leider kommt aber so gar keine Spannung auf. Die beiden reisen einfach durch die Geschichte, von Checkpoint zu Checkpoint (keine Ahnung, warum es die braucht), bis sie in der Burg des Bösewichts ankommen und Cade Holly ausliefern und somit verraten muss. Mittlerweilen haben die zwei sich aber tiefstgründig ineinander verliebt, obwohl Holly ihn von Anfang an verachtet und ihr normales Leben zurück möchte. Die Haupthandlungen sind eine Anreihung von Streitereien, Verfolgungsjagden / Kämpfe und Liebesgeschnülze und Sexszenen. Dabei wirkt es, als würde die Autorin einfach ihre Fantasien oder Klischees geniessen: Die beiden necken und beglücken sich im Hotelzimmer, auf dem Auto, in einer zugeschneiten Holzhütte, in der Badewanne....bla bla bla. 

Der Schreibstil liest sich zwar angenehm, brilliert jedoch auch nicht mit Sprachperlen. Sehr nervig fand ich, dass für den Leser immer nochmal alles wiederholt wird. So liest man etwas wie "Holly zieht eine Schnute, weil er nicht antwortete, was sie wollte" und dann Hollys Gedanken danach "Sie war enttäuscht, weil sie eine andere Antwort von ihm erhoffte". Ausserdem wird der Leser alle paar Kapitel daran erinnert, dass Cadeon ja seit 900 Jahren seine Frau sucht und das schwarze Schaf in der Familie ist und sich die Schuld gibt, weil sein Bruder Rydstrom nicht mehr auf dem Thron sitzt (ob und wie der Bruder für seinen Thron kämpft, bleibt dabei jedoch unerwähnt) und dass er im Tausch für Holly dieses Schwert bekommt, um den König zu töten...

Zusammengefasst ist es wohl eine Art Fantasy-Schnitzeljagd mit zwei Softporno-Darstellern. Ein böser Dämon, der schlussendlich der Traummann per se ist. Eine Professorin mit putz-kontrollfreak-ähnlichen Manien wird zur kämpferischen, super, sexy Walküre und Heldin. Abgesehen von einigen unterhaltsamen, frechen Dialogen, leider bloss ein Haufen Klischees und gar nicht mein Gusto.

 

1 / 5 Sterne