Rezension

Leider wenig Neues!

Das 11. Gebot: Du sollst nicht darüber sprechen - Daniel Bühling

Das 11. Gebot: Du sollst nicht darüber sprechen
von Daniel Bühling

Bewertet mit 3 Sternen

Ein Aussteiger aus der katholischen Kirche berichtet über seinen Weg, seine Erfahrungen und seine Beweggründe. Ist es eine Abrechnung oder einfach nur die Verarbeitung von Bühlings Lebensweg?

Die Erzählung, aus Sicht von Daniel Bühling beschrieben, beginnt mit der Kindheit und macht deutlich unter welchen Umständen er aufgewachsen ist. Scheidung der Eltern und nur mit einem Hauptschulabschluss in der Tasche, schafft er es nicht, seinem Leben die richtige Wendung zu geben. Immer wieder muss er sich eingestehen, dass seine Berufswahl nicht seins ist und er sucht Zuwendung in der Kirche. Auch seine sexuelle Orientierung ist dabei nicht außer acht zu lassen, denn er ist schwul, behält dies aber lieber unter Verschluss. Dann sieht Bühling im Priesteramt seine Zukunft und beginnt, seiner Zukunft neuen Raum zu schaffen.
Bühling beginnt seine Ausbildung als Priester und berichtet von seinen Erfahrungen, die ihn während dessen begleitet haben. Dabei steht das Thema "Homosexualität" im Mittelpunkt der Erzählung, der sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht. Er schildert dem Leser, wie viele seiner Kollegen die gleichen Vorzüge genießen und im Priesteramt ihre Berufung gefunden haben. Der Zwiespalt, dass die katholische Kirche Homosexualität ablehnt, wird hingenommen und es scheint so, als sei es fast normal. Zum Schluss hin berichtet er dann von seinem Entschluss, die Kirche zu verlassen und sein Amt aufzugeben. Und welche Konsequenzen sein Handeln mit sich bringt.

Fazit: Sicherlich schildert Herr Bühling in seinem Werk "Das 11.Gebot – Du sollst nicht darüber sprechen" einige schockierende Details über die wahre sexuelle Gesinnung seiner Kollegen und über die konservativen Einstellungen der katholischen Kirche. Doch wahre Geheimnisse hat er mit seinem Buch nicht aufgedeckt. Dass viele Priester schwul sind, weiß der Leser auch schon vor dem Lesen des Werkes und die Denkweisen der Kirche gegenüber Frauen und dem Zölibat sind auch keine neuen Erkenntnisse. Deshalb scheint dieses Buch tatsächlich eher eine Abrechnung Bühlings mit der Kirche zu sein, die in diesem Werk nicht besonders gut weg kommt. Die subjektiven Erfahrungen fließen natürlich in die Schilderungen ein und erzeugen ein negatives Gesamtbild. Einzig die abschließenden Erfahrungen, nach dem Austritt aus der Kirche, wirken aufrichtig und erzeugen einen versöhnlichen Eindruck vom Gelesenen. Mit welchen Sorgen und Ängsten er dann zu tun bekommt und wie seine Familie auf seine Entscheidung reagiert, ist das wahre Highlight des Buches.  
Von daher kann ich dem Werk leider nur 3 von 5 Sternen vergeben.