Rezension

Lesenswert für Freunde des kleinen Volkes

Der Kampf der Halblinge - C. S. West

Der Kampf der Halblinge
von C. S. West

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Die Erinyen, ein grausames Volk, haben bereits das Land der Menschen und der Südelfen erobert. Nun wollen sie auch noch die Nordlande an sich reißen. Als strategischer Stützpunkt bietet sich hier Westendtal an, wo die Halblinge leben. Dass diese daher zuerst dran glauben sollen, erfahren sie mehr zufällig. Fliehen geht aus logistischen Gründen nicht, im Kampf gegen die blutrünstigen Erinyen haben die Halblinge keine Chance. Eine kleine Abordnung macht sich auf den Weg, den legendären Bronn Sternenfaust und die Drachen zu suchen, um so Hilfe zu erhalten. Die Reise verläuft alles andere als geradlinig, und unsere kleinen Freunde erleben manch herben Rückschlag, erfahren aber auch Unterstützung, wo sie keine erwartet hätten.

Meine Meinung:
Dem Autorenteam Claudia und Stephan Lössl, das sich hinter dem Pseudonym C. S. West verbirgt, ist mit „Der Kampf der Halblinge“ ein lesenswertes Buch gelungen. Schon die Aufmachung des Buches gefällt mir gut. Vorne drin befindet sich eine Landkarte, mit deren Hilfe man sich während der Reise gut orientieren kann.

Mir hat es viel Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Ich mochte vor allem die liebenswerten Halblinge, die ein recht friedfertiges Volk sind. Ihr Tagesablauf beschränkt sich gewöhnlich auf Essen, Trinken (leckerer Borkenschnaps!) und Schlafen. Wie soll ein solches Volk sich gegen eine Übermacht von Erinyen und Ghulen wehren? Nun, glücklicherweise besitzen einige Vertreter der Halblinge ein großes Herz und viel Mut, sind nebenbei auch ziemlich gewitzt und lassen sich nicht unterkriegen. Die kleinen Wesen wachsen dabei im Verlauf der Geschichte teilweise über sich selbst hinaus, einige von ihnen machen eine tolle Entwicklung durch. Mir sind sie während des Lesens wirklich ans Herz gewachsen.

Die Erinyen sind dagegen überhaupt nicht sympathisch. Ein Leben bedeutet ihnen gar nichts, und ihre Fackeln und Geißeln sind tödliche Waffen, denen man nicht so leicht entkommt. Doch auch dieses Volk ist recht interessant und vor allem neuartig.

Was die kleinen Halblinge auf der Suche nach ihrem Volkshelden Bronn Sternenfaust alles erleben, ist immer wieder für eine Überraschung gut. Es gibt sehr spannende Momente, doch auch Gefühle kommen nicht zu kurz. Gewürzt ist das Ganze mit einer gehörigen Portion Humor, der immer wieder durchblitzt und das Lesen zu einem Vergnügen macht.

Auch wenn ich zwischendurch die auftauchenden leicht philosophischen Gedanken nicht hundertprozentig nachempfinden konnte, hat mich das Ende wieder mit dem Buch versöhnt. Es war gänzlich überraschend und verlief vollkommen anders, als ich vermutet hatte und beinhaltete eine fast geniale Lösung.

Die Handlung ist damit abgeschlossen, es bleiben keine Fragen offen. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass an den ein oder anderen Faden noch einmal angeknüpft werden könnte. Potential ist auf jeden Fall vorhanden. Ich würde mich darüber freuen.