Rezension

Liebe, wo der Hass regiert

Über uns die Nacht - Anat Talshir

Über uns die Nacht
von Anat Talshir

~~Inhalt
Am Vorabend der israelischen Staatsgründung begegnet die Jüdin Lila dem arabischen Teehändler Elias und die beiden verlieben sich unsterblich ineinander. Doch es ist eine Liebe, die nicht sein darf und geheim bleiben muss. Als der Krieg ausbricht, ist das Zusammensein für die beiden unmöglich, aber Lila und Elias geben die Hoffnung nicht auf. Doch kann eine Liebe einer langen Trennung und dem Hass der verfeindeten Kulturen auf Dauer standhalten?

Meine Meinung
Anat Talshir legt mit ihrem Buch "Über uns die Nacht" nicht nur eine Liebesgeschichte vor, sondern verknüpft in diese historische Begebenheiten rund um die Staatsgründung Israels auf zwei zeitlichen Ebenen. Einerseits befindet sich der Leser im Jahr 2006, in dem Elias Nomi, die als Briefboten zwischen den Liebenden fungierte, über seine Liebe zu Lila erzählt. Und andererseits nimmt uns Anat Talshir mit in das Jahr 1947, in dem die Liebe von Lila und Elias begann. Durch die wechselnden Perspektiven erfährt man nicht nur mehr über die starke Zuneigung der beiden, sondern auch über die Geschichte Israels.

Die Protagonisten sind sympathisch skizziert und man kann ihre Verzweiflung regelrecht spüren. Sehr authentisch werden Lila und Elias, die ihre Liebe nur im Geheimen leben dürfen dem Leser näher gebracht. Man freut sich mit ihnen, kann aber auch ihr Leiden verstehen.

Der Autorin gelingt es hervorragend ein Bild von Israel zu zeichnen. Es lässt Jerusalem in seiner Farbenpracht und den für die Stadt eigenen Düften lebendig werden.

In einem Glossar am Endes des Buchs wird die Geschichte Israels nochmal detailliert aufgeführt, was eine gute Hilfe ist, um sich noch besser in der Handlung einzufinden.
Fazit

"Über uns die Nacht" ist eine berührende Liebesgeschichte, die geschickt den geschichtlichen Hintergrund der Staatsgründung Israels einbindet. Ein Buch voller Emotionen, welches ich gerne weiterempfehle.