Rezension

Lippenstift statt Treppenlift - Frauenliteratur mit besonderem Beigeschmack

Lippenstift statt Treppenlift - Johanna Urban

Lippenstift statt Treppenlift
von Johanna Urban

Bewertet mit 3 Sternen

Titel  -   witzig

Cover   -  ansprechendes freundliches Lila

Inhalt  -   für die reiferen LeserInnen

              realistisch, sarkastisch, komisch, zynisch, bitter

So könnte man das „Sach“-Buch Lippenstift statt Treppenlift in kurzer Form beschreiben. Aber es ist nun mal alles andere als eine „Sache“, wenn wir über das Leben mit dementen Familienangehörigen sprechen, hören  oder schreiben.

Jeder von uns hat sicher in seinem Bekannten- oder Freundeskreis von jemandem gehört, der in seiner Familie einen dementen Angehörigen hat; alles schön weit weg.

Aber wehe, wenn diese Probleme plötzlich auch die eigene Familie treffen. Dann wird das Buch Lippenstift statt Treppenlift mit ganz anderen Gedanken gelesen.

Johanna Urban, die Autorin, hat in ihrem Alltag gleich mit zwei alten Damen zu tun. Einmal ist es ihre 80jährige Mutter, die auf gar keinen Fall den Eindruck erwecken will, sie sei alt, und dann, ihre Schwiegermutter, ebenfalls alt, aber hart im Nehmen – und bloß keine Schwächen zeigen.

Zwischen diesen beiden versucht sie mit viel Humor einen Spagat zu machen zwischen Altersstarrsinn, Vergesslichkeit, aber auch schönen Erinnerungen.

Dass das nicht immer einfach ist, wird dem Leser schnell bewusst.

Meine Buchempfehlung richte ich hauptsächlich an den weiblichen Teil der Leserschaft.

Allerdings ist es auch eine reizende Geschenkidee anstelle von einem Blumensträußchen mit einem Augenzwinkern für alle Damen, die nicht mehr ganz so jung sind oder aber deren gebeutelte Töchter.