Rezension

Lügen haben kurze Beine

Wie ich fälschte, log und Gutes tat
von Thomas Klupp

Bewertet mit 3 Sternen

Kein hochklassigen Werk, trotzdem amüsant, löst zwangsläufig Schmunzeln aus.

Thomas Klupp begleitet mit seinem temporeichen, humorvollen Roman den Zehntklässler und Tennisspieler, Benedikt Jäger, vier Monate lang. Dessen Leben in der Oberpfälzer Kleinstadt Weiden als Sohn eines Chirurgen und einer angesehenen „Event-Managerin“ der Lady-Lions könnte so schön sein, wäre da nicht der alltägliche Stress, den Tennismatches, Mädchen, Butterhof-Partys und vor Allem der Leistungsdruck am Kepler-Gymnasium auslösen.

Von seiner Mutter hat Benedikt gelernt, dass kleine Schummeleien, einen einfach besser aussehen lassen. Nach diesem Schema lässt es sich prima heimlich kiffen und Schulnoten frisieren. Wie im Rausch perfektioniert Benedikt seine Fälschungen bis er im Adrenalin-Strudel hängenbleibt. Als Benedikt versucht, dem Wahn zu entkommen, beginnt ein amüsantes Abenteuer voller Irrungen und Wirrungen. Die Gefahr, erwischt zu werden, steigt exponentiell an.

Sprachlich richtet sich der Roman (hoffentlich überspitzt) an der Jugend aus. Durchgehend im WhatsApp-Style kommunizieren Benedikt und seine Kumpels Vince und Prechtl miteinander. Sie ziehen über ihre Lehrer her, planen ihre Partybesuche und werten ihre Trefferquote an der Mädelsfront aus. Der Roman thematisiert aus Erwachsenensicht nur belangloses Zeug, welches allerdings während jeder Pubertät wichtig erscheint. Auch wenn die Story weniger durch Tiefgang, sondern mehr durch Witz und Situationskomik getragen wird, hat sich aus meiner Sicht das Lesen gelohnt.

Fazit: Dauerhaftes exzessives Lügen und Schummeln lohnt sich nicht, weil es einen letztendlich wahnsinnig macht. Es ist ein Riesen-Aufwand, der nicht mal nachhaltig ist, sprich langfristig kommt nichts dabei raus.