Rezension

Macht Lust auf mehr

Gregor und die graue Prophezeiung - Suzanne Collins

Gregor und die graue Prophezeiung
von Suzanne Collins

Bewertet mit 4 Sternen

Der elfjährige Gregor muss in den Sommerferien auf das Sommercamp verzichten und auf seine zweijährige Schwester Boots aufpassen. Seit sein Vater vor mehr als zwei Jahren spurlos verschwunden ist, muss Gregor mehr Verantwortung übernehmen und seine Mutter unterstützen. Als er eines Tages mit Boots in den Keller geht, um die Wäsche zu machen, werden beide in den Lüftungsschacht gesogen und gelangen so unfreiwillig in das Unterland. Dort erwarten sie freundliche Karkerlaken, die Boots für eine Prinzessin halten, Menschen, die auf Fledermäusen fliegen und Ratten, die nach Macht und Menschenfleisch hungern. Gemeinsam mit neuen Gefährten machen Gregor und Boots sich auf den Weg, um die "Graue Prophezeiung" zu erfüllen.

Die Geschichte geht zügig voran. Keine unnötigen Dialoge oder Nebenhandlungen. So lässt sich das Buch sehr flüssig lesen und ist auf keiner Seite langweilig. Gregor ist ein sehr sympathischer Protagonist. Ein Sohn, Bruder und Freund, wie man sich ihn nur wünschen kann. Auch die anderen Charaktere sind interessant und glaubwürdig. Es steckt viel Moral in der Geschichte. Es herrschen keine klaren Verhältnisse zwischen Gut und Böse. Vielmehr werden die individuellen Entscheidungen und Bemühungen hervorgehoben. Das gefällt mir sehr gut. Ich habe in einigen Rezensionen bei amazon gelesen, das Buch sei zu brutal für Kinder. Für die ganz Kleinen ist es sicherlich nichts, denn es gibt Tote, und sie sterben teilweise grausam. Aber ich denke, dass die Kinder häufig die Brutalität in Büchern gar nicht so stark wahrnehmen. So lange das Gute am Ende siegt, ist für sie alles in Ordnung. Auch viele Märchen sind sehr grausam.

Ich denke, ab 10 oder 11 Jahren könnten Kinder das Buch durchaus lesen. Aber das müssen alle Eltern selber entscheiden.