Rezension

Macht schlaflos

Das Morpheus-Gen - Tibor Rode

Das Morpheus-Gen
von Tibor Rode

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der junge Rechtsanwalt David Berger aus New York hat es geschafft, denn er arbeitet in einer der renommierten Kanzleien. Doch er macht hier viele Überstunden bis hin zu Nachtschichten und seine Freundin Sarah wird dies alles zu viel und verlässt ihn. David stürzt sich immer mehr in seine Arbeit und erhält von seinem besten Freund Alex eine neue Pille, die es auf dem Markt noch nicht gibt: Stay tuned, diese verspricht konzentriertes Wachsein und das über längere Zeit. Doch der eh schon unter Schlafstörungen leidende David kann plötzlich gar nicht mehr schlafen. Er will sich an Alex wenden, um mehr über die Firma herauszufinden, die die Pillen hergestellt hat. Aber dann erhält er die Nachricht, dass in seiner Wohnung die Leiche einer jungen Frau aufgefunden wurde. Sarah und auch Alex kommt unter mysteriösen Umständen ums Leben. David gerät in Verdacht und muss fliehen. Dabei bekommt er von Nina, die er in einem Labor kennenlernte, unerwartet Hilfe.
Meine Meinung
Das Cover sticht mit seinem Eulenauge auf jeden Fall heraus und macht auf den ersten Blick neugierig auf den Inhalt. Auch der Klappentext lädt dazu ein, einen genaueren Blick auf Tibor Rodes neuen Thriller zu werfen.
Der Einstieg fiel mir sehr leicht, denn der Prolog macht neugierig und verspricht hier einen clevere und spannende Geschichte. Der Schreibstil des Autors ist sehr fließend und geradlinig. Er verliert sich hier nicht in endlosen Ausschweifungen oder ellenlangen, wissenschaftlichen Erklärungen. Trotzdem kann er hier ganz geschickt Wissenschaft und auch ein wenig Fantasy miteinander verknüpfen und das so geschickt, dass man es sich auch so vorstellen könnte. Dabei erzählt er aber auch so locker, dass es auch immer mal wieder Momente gibt, die mich schmunzeln ließen.
Durch die kurzen Kapitel, die zusätzlich noch diverse Perspektivenwechsel beinhalten, treibt Rode den Leser immer rascher durch die Handlung. Ein Ereignis jagd das nächste und was noch recht langsam beginnt, nimmt immer mehr Tempo auf und je mehr sich die Situation für David zuspitzt, desto rasanter wird es. Verfolgungsjagden, Morde, Ermittlungen, aber auch ein wenig Mythos/Fantastik werden hier mit eingebaut, bzw. wird ein Mythos, der die Menschen schon lange begleitet, durch eine wirklich grandiose Idee des Autors erklärt. Ebenso werden historische Persönlichkeiten in kurzen Rückblenden eingebracht, welches mir einen Aha-Effekt einbrachte, natürlich mit einem Schmunzeln verbunden.
Durch den Blickwinkel des personellen Erzählers mit geringer auktorialer Funktion werden wir durch den Thriller geführt. Dieser lässt uns hautnah miterleben, was so alles im Leben des jungen Rechtsanwalts David geschieht. Doch dabei werden die Blickwinkel immer wieder gewechselt, so dass man deutlich mehr erfährt als der Protagonist David.
Die Charaktere des Thrillers werden soweit klar gezeichnet, dass sie für die Handlung vorstellbar werden. Man hätte dem ein oder anderen Charakter vielleicht noch ein wenig mehr Tiefe einhauchen können, wobei es meiner Meinung nach für einen solchen Thriller genau so passend erschien. David, der junge Anwalt und Protagonist des Thrillers, war mir soweit sympathisch, dass ich mit ihm mitfiebern konnte. Andere Figuren wirkten mysteriös, wie z. B. Nina, der ermittelnde Detective wie ein typischer Vertreter seines Berufes. Alles passte hier durchweg zusammen und gaben ein gelungenes Gesamtbild ab.
Mein Fazit
Tatsächlich war das Morpheus Gen mein erster Thriller des Autors Tobor Rode, wird aber definitiv nicht der letzte gewesen sein, denn der Autor erzählt fesselnd und mit klaren Bildern. Es war schon fast so, als würde ich einen Actionfilm verfolgen, denn es gibt hier von allem etwas, was einen spannenden Thriller ausmacht. Eine fiktive Geschichte wird, sogar mit historischen Personen, so clever aufgebaut, dass man Rode schon beinahe glauben könnte. Toll und rasant erzählter Thriller, den ich gerne weiterempfehle.