Rezension

Märchenhaftes Abenteuer mit Potential, das zu wenig ausgeschöpft wurde. Mit wunderschönen sw Illustrationen.

Der Tag, an dem ich in ein Märchen fiel -

Der Tag, an dem ich in ein Märchen fiel
von Ben Miller

Bewertet mit 3.5 Sternen

Können Märchen gefährlich sein?

Inhalt:

Die 9-jährige Lana und ihr großer Bruder Harrison haben früher immer gerne zusammen gespielt.

Doch seit dem Schulwechsel steckt Harrison seine Nase nur noch in Bücher und hat vor lauter Lernen keine Zeit mehr für seine kleine Schwester.

Das ändert sich, als über Nacht plötzlich ein neuer Supermarkt im kleinen Städtchen steht, Lana ein altes Märchenbuch in die Hände fällt und das Mädchen in der Süßwarenabteilung ein magisches Tor entdeckt.

Durch das Portal gelangen die Kinder mitten hinein in Grimms Märchen ...

 

Altersempfehlung:

etwa ab 9 Jahre 

(große Schrift, Blocksatz, kurze Kapitel)

Das Buch ist bei Antolin gelistet.

 

Illustrationen:

Jedes Kapitel wird durch kleine Zeichnungen ergänzt.

Es finden sich auch passend zur Handlung ein paar ganzseitige schwarzweiß Illustrationen: detailliert, märchenhaft, magisch und ein wenig düster.

 

Mein Eindruck:

Die Kapitel umfassen meist nur wenige Seiten, so dass das Buch etwa ab 9 Jahren selbst gelesen werden kann. 

Das Abenteuer von Lana und ihrem älteren Bruder Harrison wird mit viel Phantasie erzählt, benötigt aber einige Kapitel, um Lesende abzuholen.

Die 9-Jährige ist auf Anhieb sympathisch, während ihr Bruder zunächst missmutig und abweisend. Die Geschwister sind mutig und bilden - nachdem Lana ihren Bruder überzeugen konnte - ein perfektes Team. 

Dass es sowohl einen Jungen wie auch ein Mädchen in der Hauptrolle gibt, finde ich sehr gut, denn so kann man sich auf jeden Fall mit einem der beiden Kinder identifizieren.

Interessant und ausgefallen gestaltet ist das Märchen im Märchen: die Auszüge aus Dornröschen, die die Mutter Lana zur guten Nacht vorliest, werden in einer anderen Schriftart vollständig wiedergegeben. Der ständige Hinweis zu allen Märchen im Buch "dafür bist du noch zu jung" und "das ist zu gruselig, sollen wir nicht lieber etwas anderes lesen" wirkt störend.

Nach dem gewohnten "und sie lebten glücklich bis an ihr Ende" ist jedoch noch nicht Schluss und es fließen weitere Märchen der Gebrüder Grimm ein, so dass plötzlich die Märchenwelt und deren Bewohner hinter dem magischen Portal in Gefahr sind.

Zur Handlung möchte ich gar nicht zu viel verraten, um keine Überraschung vorwegzunehmen. 

Es wird magisch und märchenhaft und teilweise gefährlich.

Allerdings braucht die Geschichte meines Erachtens zu lange, um endlich etwas Fahrt aufzunehmen und ist am Ende zu konstruiert, um mitreißen zu können.

Für das Abenteuer vergebe ich 3,5 von 5 Sterne.

 

Fun Fact:

Nach "Die Nacht, in der ich Weihnachten rettete" und "Der Junge, der die Welt verschwinden ließ" spielt in diesem Buch Lana, das jüngste Kind des Autors, die Hauptrolle. 

Die Tochter hat wie zuvor ihre großen Bruder bei der Entstehung der Geschichte mitgewirkt und Korrekturen angemerkt.

 

Fazit:

Ein phantasievolles Abenteuer voller Magie mit überraschenden Momenten, auch wenn die Geschichte nur langsam Fahrt aufnimmt und nie wirklich mitreißen kann.

Vervollständigt wird die Geschichte durch detaillierte schwarz-weiß Illustrationen. 

 

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Rezensiertes Buch "Der Tag, an dem ich in ein Märchen fiel" aus dem Jahr 2023