Rezension

Magic meets History

Lang lebe die Nacht - Thilo Corzilius

Lang lebe die Nacht
von Thilo Corzilius

Bewertet mit 5 Sternen

Das Jahr: 1818
Gegend: Weserbergland
Protagonisten: 3 Geisterjäger, Werwölfe, Vampire, sprechende Katzen, Hexen, mörderische Geister, die Bevölkerung des deutschen Reiches nach dem Krieg gegen Napoleon

Klingt interessant? Ist es auch. Wer sich darauf einlässt, bekommt ein kurzweiliges Lesevergnügen präsentiert, das uns in die Anfänge des 19. Jahrhunderts katapultiert und erfreulich mit historischen Begebenheiten und Übernatürlichem spielt.

Der Plot:

Nachdem Lucien, Hagen und Salandar soeben einen Werwolf erledigt haben, erhalten sie einen Hilferuf aus dem Weserbergland. Der Graf von Eulenbach persönlich wünscht ihre Anwesenheit, weil es in letzter Zeit zu einigen unerklärlichen Morden gekommen ist. Unerklärlich nicht deshalb, weil sich der Täter von den hiesigen Polizisten nicht finden lässt, sondern weil der Graf stark übernatürliche Wesen und Motive dahinter vermutet. Die drei Jäger lassen sich nicht lange bitten - wer kann schon dem Ruf eines Grafen widerstehen? Das verspricht Geld, Ruhm und Ehre. Doch was die drei Männer erhalten, vermag möglicherweise nicht nur über ihre Kräfte gehen, sondern sie auch ihr Leben kosten.

In Eulenbach ist der Teufel los und das nicht nur sprichwörtlich. Es ist nicht ganz der Teufel, der umgeht, aber eine Macht, die der seinen nicht sehr nachsteht. Die Geisterjäger werden mit durchdrehenden Geistern konfrontiert, sprechenden Tieren, Gestaltwandlern und Morden, von denen einer grausiger als der andere erscheint. Das Ende ist nah - doch für wen?

Der Autor hat es geschafft, die Atmosphäre des frühen 19. Jahrhunderts mit Wort und Handlung einzufangen, ohne verstaubt zu wirken. Er schreibt angenehm flüssig, wenn man sich daran gewöhnt hat, dass Lucien, der Erzähler, eben ein Kind dieser Zeit ist und auch gelegentlich ausschweifend wird (nicht langatmig!). Die Kapitel selbst sind noch einmal in kurze Abschnitte unterteilt und lassen sich zügig weglesen und nur ungern legt man das Buch aus der Hand, um sich dem real life zu widmen.

Fazit: Eine empfehlenswerte Geschichte, die durchaus Potenzial für einen Nachfolger hat.