Rezension

Man kann sich drüber Streiten aber er ist gut

Wenn ich bleibe
von Gayle Forman

Was hält einen am Leben?

         Inhalt:

In dem Jugenddrama „ Wenn ich bleibe“ von Gayle Forman, geht es um eine Jugendliche, die sich in der Entwicklungsphase zur Frau befindet, und sich klar werden muss was im Leben wichtig ist. Die zentrale Frage die einen durch die Handlung führt ist, für was lohnt es sich zu leben?

                                                                       Meinung:

Auf dem Cover sieht meine eine Parkszene. Welche in grün gehalten ist. In dem Park befindet sich eine Frau, welche Schmetterlinge in den Himmel fliegen lässt. Der Himmel wird als Kontur einer Stadt dargestellt. 
Ich finde das Cover sehr passend. Da es die Zwischenwelt in der sich Mia in dem Liebesdrama befindet, sehr gut wiederspiegelt. 

Der Einstieg verlief leicht und flüssig und ging sehr schnell in den Hauptteil über. Man wurde direkt von dem Schicksal von Mia gepackt.

Die Figur, wie Mia werden eher weniger beschrieben, es wird nur immer verdeutlicht, dass sie einfach anders ist als ihre Familie- so denkt sie. Sagen wir es so, man lernt sie indirekt kennen. Ich hatte das Gefühl, dass die Autorin einen dazu bewegen will sich über sie selbst eine Meinung zu bilden. So wie man es im echten Leben auch tun würde. Um Mias Charakter zu erkennen, muss man zwischen den Zeilen lesen. Ihre Familie stellt sie als perfekt da und es scheint einer Musterbuchfamilie zu sein. Was ein guter Kontrast zum Schicksalsschlag bildet und diesen noch viel schlimmer macht. 

Adam wird als der typische Rocker beschrieben, den sie nicht so ganz versteht und es scheint, dass nur die Musik sie verbindet. 

Kim, ihre beste Freundin, ist so wie sie, irgendwie. So ganz kann ich sie nicht mal beschreiben. Sie scheint sehr eigenwillig zu sein und eine starke Persönlichkeit zu haben.
Gefühle während des Lesens: Ich war ein wenig erschrocken wie brutal die Unfallstelle beschreiben wird. 

Mias Großeltern, werden eher am Rande erwähnt. 

Der Hauptteil, hat einen einfach mitgerissen. Ich fand es super, dass Musikstücke benannt wurden, jedoch wurden die Emotionen, die Mia beim Spielen ihres Cellos oder während des Hörens der Musik empfunden hat, nur sehr dürftig beschrieben. Somit hat es mich nicht so ganz erreicht bzw ich habe es Mia nicht ganz abgenommen. Musik kann einen so vieles bieten. Besonders für Leser, welche mit Klassischer Musik nicht so oft in Berührung kommen, werden so ein wenig Probleme haben, die Gefühle von Mia zu verstehen. Was ich sehr sehr schade finde. Mit den beiden Gegensätzen Rockmusik/ Punk und Klassik, hätte man mehr spielen können. 

Zum Schreibstil ist zu sagen, dass der Erzähler aus der Perspektive von Mia erzählt. Verdeutlicht wird die Zwischenwelt durch den Wechsel der Gegenwart und der Vergangenheit. Die Welten werden durch ihre Erinnerungen (S45 Wollte sich mit Adam treffen und erinnert sich an ihr erstes Date mit ihm).
Formal, hat sie kurze Kapitel gewählt. Als Titel findet man eine Uhrzeit. Und in jedem Kapitel findet man einen kleinen Teil der Gegenwart und der Vergangenheit. 
Die Geschichte gibt an sich nur einen Tag wieder, so denkt man zu erst. Aber, bezieht man die Vergangenheit mit ein so ist es mehr als nur ein Tag.

Das Ende kam für mich ein wenig plötzlich und auch vorhersehbar. Dennoch sind mir ein wenig die Tränen gekommen. Die Frage die mich durch die Geschichte begleitet hat, wurde am Ende nicht so ganz beantwortet. Auf jeden Fall ist es bei Mia nicht so ganz klar. Was Mia im Leben wichtig ist.

                                                      Besonderheiten: 

Lauscht doch einfach mal rein und lasst euch von Yo Yo Ma in die Welt der Klassik und des Cellos entführen. 

Hier reinhören 

                                                       Fazit:

Das Buch ist auf jeden Fall lesenswert, jedoch sollte man keinen realitätsgetreuen Roman erwarten. Wer JoJo Moyes gelesen hat ist von diesem hier eventuell enttäuscht, wenn man die beiden miteinander vergleicht. „ Wenn ich bleibe“ ist vom Schreibstil und Erzählform nicht mit dem von Jo Jo Moyes zu vergleichen. 
Ich werde dennoch den zweiten Teil nicht lesen, denn ich finde es sollte bei dem Ende bleiben. 

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