Rezension

Marmor *****

Steinerne Schuld -

Steinerne Schuld
von Paolo Riva

Bewertet mit 5 Sternen

Unter recht gefährlichen Arbeitsbedingungen wird im toskanischen Carrara der begehrte reinweiße, glänzende Marmor abgebaut. Als ein erfahrener LKW-Lenker von der Piste abkommt und von den schweren Gesteinsplatten zerquetscht wird, denkt Commissario Luca sofort an ein Attentat und nicht an einen Unfall. Der Tote ist Mauro Sant‘Angelo, seine Tochter Emilia die beste Freundin von Lucas Tochter Emma. Könnte es Mauro zum Verhängnis geworden sein, dass er vehement für mehr Sicherheit und bessere Bezahlung eingetreten ist?

Wunderschöne Landschaftsbeschreibungen, köstlicher Wein und duftende Ribollita (toskanische Bauernsuppe) oder Caponata (Gemüsegericht) aus reichlich Auberginen, Tomaten, Sellerie und Kapern zaubern wie gewohnt das typische Flair zwischen die Seiten dieses herrlichen Regionalkrimis. Schnell ist man als Leser in bester Urlaubsstimmung und rätselt obendrein mit in einem interessanten Ermittlungsfall, der auch die spröde Vice-Questora aus Florenz wieder einmal ins idyllische Dörfchen Montegiardino lockt. Einige bekannte Figuren und drei Esel trifft man als treuer Begleiter von Commissario Luca abermals im dritten Band – die Reihenfolge der Serie einzuhalten lohnt sich also jedenfalls! So kann man wunderbar die persönliche Entwicklung der Hauptfiguren beobachten und bei überaus interessanten Verbrechen dem charmanten Polizisten über die Schulter schauen.

Ein sehr angenehmer Schreibstil, Einblicke ins Marmorgeschäft und die einzigartige landestypische Atmosphäre lassen die Krimireihe rund um Commissario Luca auch diesmal zum reinsten Lesevergnügen werden. Die Kürze der Bücher erlaubt es zumeist, konzentriert und ohne größere Unterbrechungen zu lesen, kurzweilig fließt die spannende Handlung dahin und bietet einige überraschende Wendungen. Ich empfehle diese wunderbare Krimireihe gerne uneingeschränkt weiter und schwelge dabei in eigenen Urlaubserinnerungen an das Städtchen Carrara.