Rezension

„Meersalzküsse“ kann durch eine überzeugende und stimmige Atmosphäre, glaubwürdige und sympathische Figuren und einem netten Ambiente punkten.

Meersalzküsse - Tanja Janz

Meersalzküsse
von Tanja Janz

Die originale Rezension findest du auf HelloMyMedia. Ich würde mich sehr über deinen Besuch dort freuen! :)

Stell dir vor, du darfst mit deiner besten Freundin in einen vielversprechenden Sommerurlaub nach Italien fahren, du musstest mehrere Wochen um die Erlaubnis deiner Eltern kämpfen, die Ferien stehen kurz vor der Tür – und du erfährst, dass du das Jahr nicht bestanden hast, und statt Italien auf ein Feriencamp gehst, in welchem du den Stoff vertiefen sollst, um die Nachprüfung zu bestehen. Keine besonders angenehme Vorstellung, oder? Emma, die Protagonistin aus „Meersalzküsse“, muss genau dieses Szenario durchleben. Was vorliegender Roman taugt und welche weiteren Leseeindrücke gewonnen werden können, das erfährst du in der folgenden Rezension.

Tanja Janz schreibt bildhaft und altersgerecht. Ihr leicht zu lesender Schreibstil macht ein flüssiges Einsteigen in die Handlung möglich und es benötigt keine lange Eingewöhnungszeit, um sich in dem Szenario zurechtzufinden. Gelungen schafft sie es, atmosphärisch, sodass man sich wunderbar während des Lesens die in die Nase steigende Meeresluft, den böigen Wind und das Rauschen des Meeres wie eine Melodie vorzustellen kann, und gleichzeitig dermaßen kurzweilig zu erzählen, auf dass das Lesevergnügen genauso schnell wieder endet, wie es begonnen hat.

Mit den Figuren verläuft es sich ebenso. Auch wenn die Überzeugungen und Motivationen der vorkommenden Personen teilweise etwas klischeehaft daherkommen, wird ihnen genügend charakterliche Tiefe verliehen, als dass man sie nachvollziehen und sich mit ihnen identifizieren kann. Sie verhalten sich jederzeit ihrer Altersgruppe entsprechend, die Glaubwürdigkeit ist daher gewährleistet.

Dieser leichte, nicht zu tief schürfende, aber jederzeit sympathische Eindruck lässt sich auf das gesamte Produkt übertragen. Für eine kurze Zeitspanne kann man sich dem nördlichen Flair hingeben und eine Liebesgeschichte genießen, die man auf irgendeine Art und Weise schon kennt, aber die dennoch unterhalten kann. 

Es gibt keine konkret schlechten Aspekte, welche ich im Zusammenhang mit „Meersalzküsse“ anbringen kann und möchte. Alles stimmt, auf eine leicht schmierige-schnulzige Art. Die Thematik „süßer Junge mit Geheimnis“ ist nicht neu, aber für eine neue Geschichte nie zu müde.

Wenn man mich also abschließend fragt, ob ich vorliegende Lektüre weiterempfehlen kann, dann lautet meine Antwort: „Ja.“ Diejenigen, die sich nach dem Klappentext angesprochen fühlen, werden mit diesem Buch ihre Freude haben – und es ist ja für eine spezielle Zielgruppe, die eben genau das erwartet, was das Buch verspricht. Im Vergleich zu allen anderen Büchern, die derzeit auf dem Markt kursieren, kann „Meersalzküsse“ nicht bestehen. Somit reiht es sich in die Liste der Werke an, die gut unterhalten können, nach wenigen Wochen jedoch wieder aus meinem Gedächtnis gelöscht sein werden. Ob man für dieses Erlebnis glatte zwölf Euro investieren möchte, bleibt jedem potentiellen Kunden selbst überlassen.

„Meersalzküsse“ kann durch eine überzeugende und stimmige Atmosphäre, glaubwürdige und sympathische Figuren und einem netten Ambiente punkten.

Dafür vergebe ich gerne drei von fünf möglichen Sternen.