Rezension

Mehr als erwartet

Mehr als das - Patrick Ness

Mehr als das
von Patrick Ness

Seth Wearing ertrinkt und stirbt. Aber er kommt wieder zu sich und befindet sich in seinem Elternhaus, in dem er gelebt hat bevor seine Familie nach Washington umgezogen ist. Seth weiß, dass er ertrunken ist, aber irgendwas an der Szene fühlt sich komisch an. Er selber überlegt, was geschehen ist und ob es außer ihm noch andere Menschen in seinem Umkreis gibt. Ein Teil der Stadt ist ausgebrannt, das Haus im inneren staubbedeckt. Aber ist er wirklich völlig alleine?

Eins kann ich schon mal sagen. Dieses Buch ist so völlig anders als alles, was ich bisher gelesen habe. Meine Erwartungshaltung war hoch und ich hatte eine philosophische Geschichte erwartet. Letztenendes würde ich den Roman eher dem Science Fiction-Genre zuordnen und das erstaunlichste ist, dass es mir gut gefallen hat, obwohl ich solche Bücher normalerweise nicht lese.

Gut gefallen hat mir, dass der Autor das Leben in einer virtuellen Welt zu einem Thema macht. Und auch die philosophischen Elemente in der Science Fiction-Geschichte waren wohl platziert und haben dazu geführt, dass ich das Buch nur schwerlich aus der Hand legen konnte. Es macht nachdenklich und ist anspruchsvoll geschrieben. Keine Lektüre für Zwischendurch, sondern schon mit einer gewissen Konzentration zu lesen.

Einzig das Ende hat mir gar nicht gefallen. Zu viele Fragen bleiben offen, was ich ärgerlich finde. Da fiebert man die ganze Zeit dem Ende entgegen, in der Hoffnung, dass man endlich Antworten bekommt und wird als Leser mit all den Fragen zurück gelassen. Ich bin generell kein Freund von offenen Enden. Manchmal machen sie Sinn, hier aber leider gar nicht.