Rezension

Mehr als nur beste Freunde?

Jamaica Lane - Heimliche Liebe - Samantha Young

Jamaica Lane - Heimliche Liebe
von Samantha Young

Bewertet mit 5 Sternen

„Niemand“, wisperte ich, und meine Lippen zitterten vor lauter Emotionen, „hat mir jemals das Gefühl gegeben, der Mensch zu sein, der ich immer sein wollte. Bei dir fühle ich mich schön, Nate. Innen und außen. So habe ich mich bis jetzt bei niemandem gefühlt. Bei niemandem.“ (S.373)

Olivia Holloway hat es satt, Single zu sein. Warum muss sie auch immer gleich Reißaus nehmen, wenn ein attraktiver Mann nur in ihre Nähe kommt? Die hübsche Amerikanerin ist notorisch schüchtern. Ihr bester Freund Nate Sawyer flirtet dagegen für sein Leben gern. Deshalb sagt er auch sofort zu, als Olivia ihn bittet, ihr Nachhilfe im Flirten zu geben. Zuerst ist es nur ein Spiel, leidenschaftlich und sexy. Dann merkt Olivia, dass da mehr ist. Viel mehr. Doch Nate ist kein Mann für feste Beziehungen. Und plötzlich steht alles in Frage: ihre Freundschaft, ihr Vertrauen, ihre Liebe.

Meine Meinung

  • Handlung / Verlauf der Geschichte

Dieses Buch ist schon das zweite im März, das ich in weniger als in einem Tag verschlungen habe, da es mir so gut gefallen hat, das ich nicht mehr aufhören wollte.

In „Jamaica Lane“ geht es um Olivia, die mit ihren Vater ursprünglich in Amerika gelebt hat, vor gut einen Jahr jedoch nach Edinburgh gekommen ist, nachdem sie von Cam ausfindig gemacht wurde. Mittlerweile hat sie sich gut in England eingelebt, was sie vor allem Joss, Braden, Jo und Cam zu verdanken hat, die sie ganz selbstverständlich in ihre Clique aufgenommen haben. Tja und dann wäre da auch noch Nate, Olivias bester Freund, mit dem sie sich schon bei ihrer ersten Begegnung blendend verstanden hat. Das einzige, was ihr jetzt noch zu ihrem Glück fehlt ist ein Mann an ihrer Seite, der sie bedingungslos liebt. Allerdings stellt sich das als ein schwieriges  Vorhaben heraus, da Olivia, immer wenn sie einem attraktiven Mann gegenüber steht, kein einziges Wort herausbekommt. Als Nate schließlich anbietet ihr ein paar Nachhilfestunden im Flirten zu geben, zögert sie nicht lange und nimmt sein Angebot dankbar an. Dabei ahnt sie allerdings noch nicht, in welches Gefühlschaos sie sich damit stürzt…

Nate und Olivia…was kann man zu den beiden groß sagen außer dass sie zusammen das absolute Dreamteam sind. Sie sind auf einer Wellenlänge, haben denselben Humor und verstehen sich einfach großartig. Es ist wunderbar zu verfolgen wie sie miteinander umgehen, sich gegenseitig aufziehen aber auch ernsthafte Gespräche führen können. Sie vertrauen sich bedingungslos und würden sich sogar ohne Worte blendend verstehen. Dies führt einen automatisch zu der Frage, warum die beiden eigentlich kein Paar sind, obwohl man genau spürt, dass die beiden nicht nur Freundschaft verbindet. Ich habe mich das immer wieder gefragt. Eine Antwort gibt es nach und nach, im Laufe der Geschichte. Man bekommt so einige Einblicke in die Vergangenheit der beiden. Dabei war für mich am interessantesten zu erfahren, warum Nate nur der Mann für eine Nacht ist und keine festen Beziehungen eingeht. Ich las also weiter und war gespannt wie es mit den zwei’n weitergeht.

Denn auch wenn sie sich zuerst dagegen wehren, können sie die Anziehungskraft und das Verlangen nacheinander nicht lange leugnen. 

Wie immer darf ein wenig (oder auch etwas mehr) Drama nicht fehlen, was vor allem mich als Leserin auf eine harte Geduldprobe stellt, denn natürlich möchte man nichts anderes als das die beiden endlich zueinander finden.

  • Schreibstil

Samantha Young hat einen flüssigen Schreibstil, der einen förmlich durch die Seiten fliegen lässt und es einem schier unmöglich macht das Buch aus der Hand zu legen. Man hängt an den Worten der Autorin und fiebert mit den Protagonisten mit. Die Geschichte ist mit einer ordentlichen Portion Witz versehen, sodass ich immer wieder ein Lachen kaum unterdrücken konnte. Aber auch sonst steckt die Story voller Emotionen, schönen und traurigen Momenten, und wie es sich gehört sind auch einige erotische Szenen mit dabei.

  • Charaktere

Olivia lernt man als eine fröhliche, lebenslustige und humorvolle junge Frau kennen, für die ihre Familie und ihre Freunde stets an erster Stelle stehen. Es fehlt ihr auch nicht an Selbstbewusstsein, im Gegenteil: Olivia weiß ganz genau was sie will und hat keine Probleme damit, dass auszusprechen was sie denkt. Nur wenn sie mit einem attraktiven Mann ins Gespräch kommen möchte,  ist sie irgendwie gehemmt. Der Grund dafür ist in ihrer Vergangenheit zu suchen…Während ihre Freundinnen ihre ersten Erfahrungen mit Jungs gemacht haben, hat sie sich um ihre krebskranke Mutter gekümmert und daher nur wenig Zeit ein normales Teenagerleben zu führen. Und genau diese Unerfahrenheit ist es, was sie verunsichert. Desweiteren ist sie mit sich und ihrem Körper alles andere als zufrieden, was ihre Unsicherheit zusätzlich vergrößert. Ich habe Olivia wirklich in mein Herz geschlossen, und habe mich mit ihr mitgefreut, aber auch mitgelitten. Das schönste war jedoch zu beobachten wie sie sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt und Schritt für Schritt lernt sich selbst zu akzeptieren.

Nate, Olivias bester Freund, ist das komplette Gegenteil von ihr. Er ist ein totaler Weiberheld, der mit einer Frau nie länger als eine Nacht verbringt. Und auch wenn sein Verhalten nicht gerade nett ist, kann man einfach nicht anders als ihn gern zu haben, denn im Grunde seines Herzens ist er ein total lieber und einfühlsamer Kerl, auf den man sich immer verlassen kann. Ja und sein Humor ist auch einfach nur grandios *schwärm*

Die restlichen Charaktere, die einem bereits in den vorherigen Bänden begegnen, waren mir auch sehr sympathisch. Jeder ist auf seine Art und Weise besonders. Ich habe mich total wohl gefühlt und würde gerne zu ihrer Clique dazu gehören.

Mein Fazit

Mit „Jamaica Lane“ hat Samantha Young bei mir direkt ins Schwarze getroffen. Einmal angefangen konnte ich das Buch kaum mehr aus den Händen legen, sodass ich es letztendlich in weniger als in einem Tag verschlungen hatte. Es ist einfach so schön zu verfolgen wie Olivia und Nate langsam tiefere Gefühle füreinander entwickeln, sie es aber lange nicht zugeben wollen. Damit stellen sie einen als Leser wirklich auf eine harte Geduldsprobe. Neben dem ganzen Liebesquaos/ -drama kommt auch der Humor keinesfalls zu kurz. Stellenweise konnte ich ein Lachen kaum unterdrücken. Wer eine leichte und lockere Lektüre für zwischendurch sucht, wird mit Samantha Youngs neuestem Werk auf jeden Fall ein paar schöne Lesestunden verbringen können.