Mehr als nur ein Thriller im Grusel-Modus – Grauen pur!
Bewertet mit 5 Sternen
Der Schreibstil lässt sich wie immer gut lesen, bringt einem gut den Charakter der Gefängnisinsel mit einem Hauch Grusel und Grauen nahe, fesselnd und unheimlich bildhaft.
Das Cover wirkt in dunklen Farben sehr düster, es zeigt eine Gefängniszelle, das einzig Helle scheint durch die Gitterstäbe des Fensters. Davor sieht man wie von Hand davor geschrieben in Strichen die Zahl 5, auch die Schrift rundet das ganze Bild noch gut ab.
Fazit:
Diesmal führt uns die Autorin in ihrer Trilogie, hier Band 1, nach Alcatraz auf die berühmt und berüchtigte Gefängnisinsel. Sie ist die absolute Endstation für die skrupellosten Verbrecher unter den Häftlingen – Sackgasse und Ende in einem. Die Handlung spielt 1951: der wegen Mordes verurteilte Ray wird dorthin verlegt und gleich an seinem ersten Tag begeht er den folgenschweren Fehler und bringt „Deepcut“ einen gefürchteten Insassen gegen sich auf. Dieser macht ihm das Leben zur Hölle hinter den Mauern von Alcatraz.
Schon am ersten Tag lernt Ray die sehr eigensinnige Wärtertochter Jilian kennen, die den ominösen Machenschaften ihres Onkels auf der Spur ist. Als die Lage für Ray immer bedrohlicher wird, ist es allein Jillian, die ihn noch retten kann. Doch es gibt einen Gegner, mit dem niemand gerechnet hat, und dieser lauert in den finsteren Tiefen von Alcatraz.
Das Setting ist düster, gruselig, dunkel und ein Hauch von Grauen liegt in der Luft, der aber nicht nur von den Insassen von Alcatraz ausgeht, denn in den alten Verliesen scheint noch anderes zu lauern.
Ich habe Jilian sofort ins Herz geschlossen, sie ist klug, mutig, warmherzig, wirkt für ihr Alter über allen Maßen erwachsen – und doch ist sie auch teilweise etwas sonderbar. Sie gibt alles und kommt erst selbst an letzter Stelle – klar da landet man auch wo – wo man gar nicht sein möchte und es kann brenzlig werde.
Ray ist glaube ich auch ganz anders als man sich einen kaltblütigen Verbrecher vorstellt – und ist er das überhaupt – oder wirklich unschuldig wie er sagt. Ihn umgibt etwas ganz Besonderes, das sich kaum in Wort fassen lässt.
Aber auch viele andere Protagonisten/innen geben der Handlung den richtigen Schwung und die Entwicklung / Entfaltung der einzelnen Protagonisten/innen ist gut dargestellt. Sie sind vielschichtig und interessant – es gibt nicht nur einfach schwarz und weiß oder Gut und Böse.
Für mich war, als jemand von außen, die Zustände in Alcatraz sehr hart, den Sträflingen wird alles genommen, Persönlichkeit (nur noch eine Nummer), die Rangordnung untereinander und zu den Wärtern, sowie der Übergriffigkeit, die Machtlosigkeit, Monotonie des Gefängnisalltags – und die ständige Überwachung (durchzählen), wie sollen die Insassen verschwinden können?
Vor allem der Perfide und schonungslose Plan des Schwiegervaters von Ray gibt einem zu denken, Menschenleben haben bei ihm keinen Preis. Packend und spannend von der ersten bis zur letzten Seite, gelungen und von mir 5 Sterne dafür.