Rezension

Meine Flucht aus Nordkorea

Meine Flucht aus Nordkorea - Yeonmi Park

Meine Flucht aus Nordkorea
von Yeonmi Park

Jeder, wirklich jeder, sollte dieses Buch lesen, um zu verstehen, was es bedeutet, dass wir das Glück haben in unserem Land geboren und aufgewachsen zu sein. Wir sind frei, wenn wir geboren werden, wir dürfen uns frei entfalten, alles werden was wir möchten, und selbstbestimmen. Wir haben Essen, Trinken, Strom und fließendes Wasser. Sollte man jemals an den Punkt kommen, an dem man denkt: "Wieso ist die Welt so unfair zu mir?", dann denkt an die armen Kinder in Nordkorea, die so viel weniger von dieser Welt, von ihrem Leben, haben.

Schon der Titel verrät worum es geht, und das dieses Buch keine leichte Kost werden wird. Yeonmi wurde in Nordkorea geboren und hat am eigenen Leib erfahren, was es heißt, auf sich selbst gestellt zu sein. In ihrer Autobiografie berichtet sie uns von ihrem Weg heraus aus Nordkorea in das Hoffnungsland Südkorea, um endlich frei sein zu können.
Mit einer fast nüchternen Sprache nimmt uns Yeonmi mit und zeigt uns, wie grauenvoll das Leben in Nordkorea ist. Man muss sich dabei immer vor Augen halten, dass diese junge Frau nicht etwas 70 oder 80 Jahre alt ist, sondern ihre Geschichte ist Brandaktuell. Was sie uns mutig  und ehrlich schildert passiert tatsächlich zur Zeit in Nordkorea, um so grausamer und schockierender wirkt ihre Geschichte auf mich. 
Das Buch ist in drei Teile untergliedert, die sich nach den verschiedenen Stationen von Yeonmi auf ihrer Flucht richten. Zunächst wird ihr Leben in Nordkorea beschrieben, besonders schmerzvoll fand ich hier, dass sie teilweise mit ihrer Schwester wochenlang alleine war, in einem kalten Haus, ohne Essen. Als ihr dann endlich die Flucht nach China gelingt beginnt der zweite Abschnitt des Buches, doch leider bietet auch China keinerlei Hilfe für sie. Habe ich schon bei den Beschreibungen und Erzählungen in Nordkorea "schlucken müssen", so war für mich die Behandlung der Flüchtlinge aus Nordkorea in China umso schrecklicher, wenn man bedenkt, was diese vorher durchgemacht haben.
Und selbst als Yeonmi endlich Südkorea erreicht, die Staatsbürgerschaft erhält, und ihr Leben wirklich beginnen kann, geht es ihr immer noch schlecht. Denn selbst wenn sie frei ist, hat sie einfach kein Geld um sich einen gewissen Standard zu leisten, für sie bedeutet es erneut, arbeiten bis zum Umfallen, und das Beste aus sich zu machen.
Ich bewundere Yeonmi Park für ihre ehrlichen Worte in ihrer Autobiografie, sie ist stark und mutig. Ab und an wirkte das Buch unglaublich nüchtern und unnahbar im Schreibstil. Ich vermute aber, dass dies vor allem dadurch entsteht, dass Yeonmi schon selbst früh erkannt hat, dass sie genau das sein muss: unnahbar und verschlossen. Eine wirklich mutige Frau, die uns allen die Augen öffnet, und zeigt, dass wir viel glücklicher mit unserem Leben sein sollten, denn wir sind frei!

Im folgenden noch ein Video, welches der Goldmann Verlag als Trailer zur Verfügung stellt, und in dem sich die wohl bekannteste Rede von Yeonmi Park wiederfindet. 

Fazit:
Jeder, wirklich jeder, sollte dieses Buch lesen, um zu verstehen, was es bedeutet, dass wir das Glück haben in unserem Land geboren und aufgewachsen zu sein. Wir sind frei, wenn wir geboren werden, wir dürfen uns frei entfalten, alles werden was wir möchten, und selbstbestimmen. Wir haben Essen, Trinken, Strom und fließendes Wasser. Sollte man jemals an den Punkt kommen, an dem man denkt: "Wieso ist die Welt so unfair zu mir?", dann denkt an die armen Kinder in Nordkorea, die so viel weniger von dieser Welt, von ihrem Leben, haben.