Rezension

Meine Hochachtung fuer dieses ergreifende und gelungene Buch

To Kill a Mockingbird - Harper Lee

To Kill a Mockingbird
von Harper Lee

Kurzinhalt:

„To Kill A Mockingbird“ erzählt die Geschichte von den zwei Geschwistern Jean Louise, Scout genannt, und Jem. Sie wachsen in Maycomb County in Alabama der dreißiger Jahre auf. Atticus Finch, Rechtsanwalt und Abgeordneter, ist der Vater der beiden und kümmert sich seit dem Tod seiner Frau allein um die Erziehung. Die Geschichte wird vollständig aus Sicht der kleinen Scout erzählt. Das Buch handelt von Mut, Kindheitsträumen aber auch von den damals noch fest verankerten Vorurteilen und Rassismus. „To Kill A Mockingbrid“ erhielt im Jahre 1961 den Pulitzerpreis, welcher die höchste literarische Auszeichnung der USA darstellt.

Pressestimmen:

„Marvelous…Miss Lee’s original characters are people to cherish in this winning first novel.“ – The New York Times

“Skilled, unpretentious and totally ingenuous…tough, melodramatic, acute, funny.” – The New Yorker

“The reader will find an immense satisfaction…and a desire, on finishing it, to start again on page one.” – Minneapolis Tribune

Meinung:

Ganz besonders gefällt mir, dass die komplette Geschichte aus Sicht der zu Beginn siebenjährigen Scout erzählt wird. Dadurch erlebt man alle Geschehnisse durch die Augen eines Kindes: unschuldig, unbeschwert und unwissend. Im ersten Teil des Buchs wird das Leben von Scout und ihrem Bruder Jem noch idyllisch beschrieben. Sie spielen zusammen mit ihrem Sommerfreund Dill Theaterstücke, bauen Baumhäuser und ihr Leben besteht aus Spielen und Lernen. Dabei nimmt der Vater Atticus eine tragende Rolle als Freund, Vertrauter und Lehrer ein. Die Charaktere sind an das Leben der Autorin Harper Lee angelehnt, was deutlich zu spüren ist und das Buch lebendig und zu etwas ganz Besonderen macht.

Das Buch beschreibt die Charaktere kaum, sondern steigt direkt in die Geschichte ein. Im Laufe des Buches lernte ich jeden richtig kennen, wobei ich mir am Anfang häufig erst ein anderes Bild von den Personen machte, als dann am Ende wirklich zutraf. Es ist also wie im wahren Leben, denn auch hier braucht man seine Zeit und muss erst einiges mit den Menschen erleben, bevor man den wahren Kern einer Person kennenlernt. So dachte ich die ersten Kapitel über lange, Scout wäre ein Junge, da erst sehr spät das erste Mal ein Personalpronomen verwendet wird, um sie zu beschreiben und auch der eigentliche Name könnte für Jungs und Mädchen zugleich zu treffen. Auch der Nachbar, Boo Radley, welcher praktisch nie vor die Tür geht, spielt eine wichtige Rolle im Leben der Kinder. Auch hier lernt man ihn erst dann kennen, wenn Jem und Scout es tatsächlich im Buch tun und hat das ganze Buch über die Chance, seiner Fantasie freien Lauf zu lassen. Dabei stieg bei mir von Seite zu Seite die Neugier und Spannung stark an.

Die Geschichte spielt zu einer Zeit in den Südstaaten, als Rassismus und Rassentrennung noch weit verbreitet waren. Als Anwalt wurde Atticus dazu verpflichtet, den schwarzen Farmarbeiter Tom Robinson zu verteidigen, welcher angeblich eine weiße junge Frau vergewaltigt haben soll. Von diesem Zeitpunkt an ist das Leben von Scout und Jem auf einmal um einiges komplizierter, da sich viele Einwohner gegen Atticus wenden. Atticus versucht in all dem Tumult und Rassenhass seinen Kinder beizubringen, dass jeder Mensch ein guter Mensch ist und alle Menschen gleich behandelt werden sollten. Allein diese Botschaft hat mich voll und ganz von dem Buch überzeugt. Das Buch nimmt sich den Problemen der damaligen Zeit an und vermittelt viel Moral und spricht sich für Toleranz aus. Ich war von Beginn an in der Geschichte gefangen, konnte Lachen, Weinen und vor Wut schreien, über diese unfassbare Ungerechtigkeit die damals herrschte (und leider auch heute noch in vielen Teilen der Welt). Mehr verrate ich allerdings nicht, schließlich sollt ihr diese rasante Achterbahn der Gefühle selber noch erleben und euch eure eigenen Meinungen zu den Charakteren und der Handlung bilden, denn genau das machte unter anderem den Reiz des Buches für mich aus.

Fazit:

Besonders gefallen hat mir die Rolle des Vaters. Atticus steht für alles Gute in einem Menschen. Er ist vorurteilsfrei und achtet jeden Einzelnen seiner Mitmenschen, obgleich ihres Hintergrundes. Da Buch spricht sich von vorne bis hinten für Mut, Zivilcourage und Toleranz aus und hat mich tief ergriffen. Ich habe zwar gerade erst aufgehört es zu lesen, würde aber am liebsten gleich wieder von Neuem beginnen und noch einmal diese kurze Spanne der Kindheit von Jem und Scout Finch miterleben.

Auch die Nachtigall sorgte bei mir für eine Gänsehaut. Zwar kommt sie nur ganz kurz wirklich offensichtlich vor, doch trotzdem zieht sie sich unbewusst durch den Rest des Buches durch und hat sich tief in meinen Gedanken eingeprägt. Denn eine Nachtigall, also ein Mockingbird, will niemanden etwas Böses, sondern singt lediglich für die Menschen. Jeder der eine Nachtigall tötet, begeht daher eine Todsünde. Dieser Gedanke blieb mir bis zum Schluss und ich finde, mit den letzten paar Zeilen kann man die Bedeutung dieses Satzes erst so richtig begreifen. Ich spreche meine Hochachtung für dieses gelungene und ergreifende Buch aus.