Rezension

Menschenhandel

Sie haben mich verkauft - Oxana Kalemi

Sie haben mich verkauft
von Oxana Kalemi

Bewertet mit 5 Sternen

In diesem auf Tatsachen beruhenden Buch erzählt Oxana Kalemi ihr Leben, das von Anfang an unter keinem guten Stern stand. Geboren wurde sie am 16. Januar 1976 in der Ukraine, drei Monate zu früh und dennoch hat sie überlebt. Ihre Eltern ließen sich später scheiden und sie lebte fortan bei ihrer alkoholkranken Mutter. Mit 14 Jahren wurden sie und zwei Freundinnen bei einem Strandausflug von einem Jungen angesprochen. Ihre Freundinen beschlossen, mit dem Jungen mitzugehen, sie folgte ihnen. In dieser Nacht wurde sie missbraucht, sie nur von einem einzigen Mann, der sie am nächsten Tag gleich für Sex weiterverkauft hat, ihre Freundin von dreizehn Männern und die andere Freundin tauchte nach dieser Nacht nie wieder auf. Die Polizei fand sie am Strand mit den Männern, sie leugnete alles, doch eine körperliche Untersuchung brachte die Wahrheit ans Licht. Die Polizei erstattete Anzeige, da sie es ihren Eltern nicht sagen wollte, half ihr eine Tante, das Ganze durchzustehen.

Ein Jahr später lernt sie Sergej kennen. Sie ist 15 Jahre alt, als sie von ihm schwanger wird. Als sie 16 ist, heiraten die beiden, denn das Kind soll nicht als Bastard zur Welt kommen. Doch Sergej entpuppt sich als arbeitsscheu und Dieb. Oxana bekommt noch zwei weitere Kinder von ihm. Sergej ist derweil den Drogen verfallen, begeht einen tödlichen Raubüberfall und kommt ins Gefängnis. Mit Gelegenheitsjobs schafft es Oxana, das Überleben ihrer Kinder zu sichern.

Als sie von einer Frau hört, wieviel Geld sich in der Türkei verdienen lässt, beschließt sie, dort nach Arbeit zu suchen. Sie gibt ihre Kinder in die Obhut ihrer Schwägerin. In der Türkei angekommen steht sie vor dem Nichts, die Frau hatte sie belogen. Die Fabrik, in der es angeblich Arbeit geben sollte, gab es gar nicht. Trotzdem hat sie Glück und findet Freunde die ihr Arbeit verschaffen. Regelmäßig kehrt sie nach Hause zurück, um ihre Kinder zu sehen und für ihren Unterhalt zu sorgen.

Von einer Freundin erfährt sie, dass man in Rumänien als Bardame sehr viel Geld verdienen könnte. Die Freundin bietet ihr an, für sie einen Job zu suchen und die Fahrt nach Rumänien zu organisieren. Geblendet von der Aussicht, ihren Kindern eine sorgenfreie Zukunft zu gewähren, nimmt Oxana das Angebot an. Doch am Ende der Reise stellt sie fest, dass ihre Freundin sie an Menschenhändler verkauft hat. Über Albanien nach Italien und Deutschland gelangt sie letztendlich an England, wo sie in einem Massagesalon anschaffen muss. Doch sie träumt nach wie vor davon, frei zu sein und ihren Kindern eine richtige Mutter zu sein ...