Rezension

Mit dem Wissen der Zukunft zurück in die Vergangenheit

2047 - Ein Blick in die Ewigkeit -

2047 - Ein Blick in die Ewigkeit
von Susanne Wittpennig

Bewertet mit 5 Sternen

Mit einem harten Aufprall landet die 16jährige Lisa in einer neuen Zeit. Von 2018 sollte es eigentlich zurück ins Jahr 1990 gehen, damit sie ihr normales Leben wieder aufnehmen kann. Doch nichts, was vor ihren Augen auftaucht, kommt ihr bekannt vor. Und sie ist nicht allein. Der gleichaltrige Kyle ist versehentlich mit ihr durch die Zeit gereist.

Lisa stellt fest, dass sie nicht wie geplant in die Vergangenheit gereist ist, sondern in die Zukunft. Kyle und sie befinden sich im Jahr 2047. Wie froh ist sie als sie alte Freunde trifft. Ihr Jugendfreund Momo ist ein reicher, einflussreicher Mann, der sich darum kümmern will, dass sie zurück in ihre eigene Zeit reisen kann. Doch das ist nicht so einfach.

Zuerst einmal müssen Lisa und Kyle die Schule besuchen. Das alte Schulgebäude steht noch, doch alles andere ist im Jahr 2047 anders. Momo möchte, dass die Beiden so wenig wie möglich von den aktuellen Weltereignissen erfahren, doch sie bekommen genug mit, um zu wissen, dass der ganze Fortschritt seine Schattenseiten hat. Überteuerte Lebensmittel, Angst vor ansteckenden Krankheiten, psychische Krankheiten von Jugendlichen, die nur noch schwer die reale und virtuelle Welt auseinanderhalten können - das sind nur einige der beunruhigenden Erscheinungen der neuen Zeit.

Es gibt natürlich auch wunderbare Erfindungen, die das Leben erleichtern. Doch Lisa kann ihren Aufenthalt in dieser neuen Welt nicht genießen, denn sie sehnt sich nach ihrer eigenen Zeit. Und eine wichtige Frage lässt sie nicht los. Wenn sie in ihre eigene Zeit zurückfindet, wird sie mit ihrem Wissen aus der Zukunft vielleicht andere Entscheidungen treffen, aber wie werden ihre Entscheidungen ihre und die Zukunft anderer verändern? 

Dieses dicke Buch mit seinen 600 Seiten ist gut und spannend geschrieben. Die Beschreibung der zukünftigen Welt wirkt glaubhaft. Die Gefühle, Probleme und Fragen der Jugendlichen werden gut dargestellt. Es gibt bis zum Schluss Überraschungen, das macht dieses Buch so interessant.

Die Frage nach dem Schöpfer, der unsere Lebenszeit in seiner Hand hält, taucht immer wieder auf. Lisa ist eine Suchende, die nach dem frühen Tod ihrer Eltern viele Fragen hat, darum kann sie nur schwer an einen liebenden Gott glauben. Die Fragen nach dem Warum bleiben offen, aber es wird betont, dass jeder Einzelne Verantwortung trägt für die Entscheidungen, die er trifft.

Fazit: Dieses Buch ist definitiv ein „page turner“! Mit einer spannenden Handlung, einem dezenten Hinweis auf die Gefahren der virtuellen Welt, einer Prise Liebe und lebenswichtige Fragen bietet dieses Buch alles, was ein gutes Jugendbuch ausmacht. Sehr empfehlenswert, nicht nur für junge Leser!