Rezension

Mit Luft nach oben

Flawed - Wie perfekt willst du sein? - Cecelia Ahern

Flawed - Wie perfekt willst du sein?
von Cecelia Ahern

Bewertet mit 4 Sternen

Schreibstil
Wieder einmal habe ich den Blick in ein Buch geworfen, bei dem die Autorin einen Genresprung gewagt hat. Cecelia Ahern ist bekannt für ihre Liebesromane und doch hat sie sich nun den Sprung in die Dystopie gewagt. Ob es ihr gelungen ist? 

Daran könnte man arbeiten
Leider konnte ich mit der Hauptcharakterin Celestine nicht richtig warm werden. Vor allem in der ersten Hälfte war sie viel zu naiv und leichtgläubig und hielt nicht wirklich an ihrer Einstellung fest. Im einen Moment spricht sie wie großartig jemand ist und im nächsten Moment ist es der schrecklichste Mensch überhaupt. Dann vertraut sie jemanden nicht und will nichts erzählen und nur wenige Augenblicke später wird so gut wie alles ausgeplappert, was es zu sagen gibt und damit sie selbst kein schlechtes Gewissen haben muss, gibt sie dann am Ende jemanden anderem die Schuld an allem was ihr passiert. Gegen Ende hat sie sich ein wenig gebessert, aber ich hoffe das sie im zweiten Band noch etwas stärker wird.

Auch hat die sich viel zu schnell aufbauende Sympathie zweier Charaktere zueinander, die viel zu kitschig und stereotypische Szenen hervorrief, nicht so ganz ins Gesamtbild gepasst. Es wirkte etwas zu aufgesetzt und gezwungen in die Storyline eingesetzt. 

Zudem ist es manchmal etwas zu sehr durchschaubar. So zerbricht sich die Protagonistin sehr lange Zeit den Kopf über ein Versteck, was eigentlich schon offensichtlicher nicht mehr sein könnte. 

Das ist gelungen
Das klingt jetzt nach einer Menge negativen Kritikpunkten, aber das Buch hat auch viele positive Seiten. Während ich mit Celestine nicht richtig warm wurde, war mir ihrer Schwester hingegen gleich sympathisch und auch ihre Mutter hat eine sehr gelungene Wandlung durchgemacht.

Das dort beschriebene gesellschaftliche System wurde gut erklärt und klingt sehr einleuchtend. Es gibt spannende Denkansätze, die gut in unsere heutige Zeit passen, sodass in dieser dystopischen Welt dennoch reale Ansätze zu finden sind, die auch mit unserer Welt und Gesellschaft verglichen werden können. Man fragt sich oftmals, wie man selbst in einer solchen Situation gehandelt hätte.

Das Ende ist ebenfalls gelungen und hat Tempo aufgenommen, sodass man gerne weiterlesen möchte.

Fazit
Die Dilogie lässt im ersten Band noch Luft nach oben, aber es ist eine spannende und interessante Geschichte, die zwar auch ihre Fehler hat, aber gleichzeitig passt selbst diese Stellungsname zu dem Roman, in dem das Thema Perfektion behandelt wird. 3,5 Sterne von mir.