Rezension

Mit "Schneeblind" hat der Autor leider keinen neuen Fan in mir gefunden

Schneeblind -

Schneeblind
von Ragnar Jonasson

Bewertet mit 2 Sternen

Ich muss gestehen, dass Ragnar Jónasson und ich eine etwas schwierige Beziehung haben, da es sich immer ein wenig wie Glücksspiel anfühlt, ob mir eines seiner Bücher gefallen wird oder nicht. So erging es mir auch mit "Schneeblind" - dem Auftakt der Dark-Iceland-Serie -, auf den ich mich allein schon aufgrund des interessanten Klappentextes richtig gefreut habe. Und auch das Cover passt richtig gut zur schneebedeckten Kulisse der Geschichte.

Doch leider hat meine anfängliche Euphorie nicht lange angehalten, was zum einen am Schreibstil liegt, der mir hier einfach zu emotionslos, nüchtern und langweilig war. Das Geschriebene konnte mich nicht mitreißen, sodass ich des Öfteren mit dem Gedanken gespielt habe, das Buch abzubrechen.
Zum anderen gefiel mir auch Ari als Protagonist so gar nicht. Er war zwar durchaus sympathisch (wobei ich auch hier ein paar Abstriche machen muss), hat bei mir jedoch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Seine Backgroundstory war, ehrlich gesagt, langweilig, genauso wie seine Probleme. Man hätte ihn auch durch jeden x-beliebigen 0815-Charakter ersetzen können.
Weniger gut gefallen hat mir ebenfalls, dass in der Geschichte zu viele Personen aufgetaucht sind, die die Story für mich etwas wirr gemacht haben. Es fiel mir schwer, einen Überblick über die einzelnen Personen und deren Beziehungen zueinander zu behalten, wobei ich auch hier sagen muss, dass ich die Hintergrundgeschichten zum großen Teil eher langweilig fand.
Zwar bietet die Handlung hier und da kleinere Wendungen, die der Geschichte ein wenig neuen Schwung verliehen haben, doch leider trösten diese nicht über den Rest hinweg.

Fazit:
Mit "Schneeblind" hat der Autor leider keinen neuen Fan in mir gefunden, auch wenn mir das Setting wirklich gut gefallen hat. Für Krimifans, die auf seichtere Geschichten stehen, könnte die Reihe aber durchaus etwas sein.
2/5 Sterne

Vielen Dank an das Bloggerportal und den btb Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.