Rezension

Mitreißende Wildwestromantik

Am Ufer der Träume - Thomas Jeier

Am Ufer der Träume
von Thomas Jeier

Bewertet mit 5 Sternen

Der Autor beschreibt die aufkeimende Liebe zwischen der jungen Molly und Bryan zu Zeiten der größen historisch belegten Hungerkatastrophe Irlands. Molly wird mit ihrer kränkelnden Mutter und der jüngeren Schwester Fanny von ihrer kleinen Farm vertrieben und versucht erst in der Wildnis, später im Arbeitshaus den folgenden schlimmen Winter zu überstehen. Hunger und Kälte fordern Tausende Menschenleben und der Traum vieler Iren ist es, nach Amerika auszuwandern und dort ein neues Leben zu beginnen. Doch bis dahin müssen sie vielen Schicksalsschlägen trotzen und nur glücklichen Zufällen ist es zu verdanken, dass sie das gelobte Land erreichen. Wenn auch Mollys Mutter auf der Überfahrt stirbt.
Als Bryan auf dem Schiff an schwerem Fieber erkrankt und nicht mit an Land kann, beginnt eine quälende Wartezeit für Molly. Sie und ihre Schwester bleiben 5 Jahre in New York, verdingen sich für einen Hungerlohn als Näherinnen, bis das Schicksal sie und den Geliebten wieder zusammenführt, nur um kurz darauf erneut getrennt zu werden, als sie gemeinsam nach Westen aufbrechen wollen. Ihre Odyssee quer durch die USA endet in Texas, wo sie treu auf ihre große Liebe wartet.
In äußerst lebendiger und flüssiger Schreibweise führt uns Thomas Jeier in dieses dunkle Kapitel in Irlands Geschichte. Auch wenn manche Passagen etwas zu schnell erzählt scheinen, so bleibt es ein wirklich lesenswertes und mitreißendes Buch mit einem Hauch von "Vom Winde verweht" in sich. Abenteuer und Romanze perfekt vereint.