Rezension

Mittelmäßig

Schnee wie Asche - Sara Raasch

Schnee wie Asche
von Sara Raasch

 Schnee wie Asche hatte ich schon länger ins Auge gefasst. Bei Englischen Bloggern und Youtubern kam das Buch gut weg, das Cover sieht toll aus und der Klappentext klang vielversprechend. In der Realität muss ich aber leider sagen, dass das Buch bei mir nicht ganz so gut weg kommt.

Die Idee hinter dem Buch fand ich toll. Ein Königreich zerschmettert, eine Randgruppe versucht es wieder aufzubauen und die Magie wiederzufinden. Unter ihnen Meira, ein Waisenkind und der gleichaltrige Mather, ihr König. Es gilt zu überleben, Allianzen zu bilden, nach Unterstützung zu suchen und gegen den Feind in den Krieg zu ziehen.

Die Handlung begann gleich spannend, zog sich dann aber ein wenig hin und lies nach hinten nach.

Leider gab es in der Geschichte immer wieder einige Stolpersteine. Die Handlung war nicht in allen Punkten nachvollziehbar. So freuen siech die Charaktere nicht, als Meira einen großen Teil dazu beiträgt, ihre Magie zurückzuerlangen. Sehenden Auges laufen sie in ihr Verderben und Gefühle sind anscheinend vollkommen fehl am Platz. Niemand spricht sie aus, alle sind seltsam distanziert, doch ständig werden "diese Blicke" hin und hergeworfen. Warum also nicht einfach reden?!

Zudem fand ich die Protagonistin leider sehr anstrengend. Sie handelte meist impulsiv und leichtsinnig, bringt sich und andere in Gefahr und ist sich im Nachhinein kaum einer Schuld bewusst. Sie ist zickig und flatterhaft und brachte einfach ständig alles durcheinander. Sie denkt so viel, das vielleicht Sinn machen würde, handelt aber vollkommen gegensätzlich und spricht ihre wahren Gefühle nie aus. Hat sie einmal einen Entschluss gefasst, bedarf es nur einen schrägen Blick und schon wirft Meira alles über den Haufen
.
Was mir auch nicht gefallen hat, war die Dreiecksbeziehung. Ihr Leben lang schwärmte Meira für Mather, doch kommt auf einmal ein anderer daher, da merkt sie, dass Mather ihr Herz auf einmal nicht mehr schneller schlagen lässt? Für mich ging das alles einfach zu schnell und schlecht durchdacht.

Der Schreibstil war ganz okay und relativ flüssig. Leider wurde es im Präsens geschrieben, was nicht mein Favorit ist und immer aus Sicht einer Protagonistin, die mir nur minder sympathisch war. Für mich war das relativ anstrengend. Was mich auch regelmäßig rausgebracht hat, waren die Namen der Städte und Königreiche. So ist die Hauptstadt von Frühling Abril. Die von Herbst ist Oktubris und die von Sommer ist Juli. In Winter, wie soll es anders sein ist es Jannuaris. Mir erschließt sich der Sinn natürlich, aber dennoch fühlte ich mich die meiste Zeit eher wie in einem Kinderbuch.

Insgesamt muss ich sagen, dass "Schnee wie Asche" trotz all meiner Kritik immer wieder Momente hatte, in denen es mich gefasst hat. Vor allem das Ende kam überraschend und katapultierte das Buch von zwei auf drei Kleckse. Eine nervige und unsympathische Protagonistin, eine stellenweise langatmige Geschichte und ein Schreibstil der mich nicht ganz packen konnte sind der Grund dafür, dass ich mehrfach kurz davor stand, das Buch abzubrechen.

Alle die High Fantasy lieben, werden dieses Buch sicher mögen, mir allerdings war es im Großen und Ganzen zu anstrengend. Den zweiten Band werde ich vermutlich trotzdem lesen, da das Ende mich gespannt zurückgelassen hat. Ein absoluter Flop war es also nicht :D