Rezension

mystisch, magisch, geheimnisvoll - noch Luft nach oben

Iceland Tales 1: Wächterin der geheimen Quelle - Jana Goldbach

Iceland Tales 1: Wächterin der geheimen Quelle
von Jana Goldbach

Bewertet mit 4 Sternen

Vom Beach Girl zum isländischen Hinterwäldler – was wünscht man sich mehr? Als Hannahs Eltern sich dazu entschließen, ihr Leben in den USA aufzugeben und ins ferne Island auszuwandern, traut sie ihren Ohren kaum. Von einen Tag auf den anderen verändert sich einfach alles. Doch Hannah muss sich nicht nur mit den alltäglichen Problemen wie die neue Schule, das Finden neuer Freunde und das Erlernen einer unbekannten Sprache rumschlagen. Was sie wirklich ins Island erwartet, hätte sie sich wirklich nicht träumen lassen.

 

Der Schreibstil von Jana Goldbach ist flüssig, angenehm und sehr bildhaft. Die detaillierten Landschaftsbeschreibungen lassen die wundervolle Natur Islands vor dem inneren Auge lebendig werden. Da meine Eltern auch schon mal auf Island im Urlaub waren, hatte ich zu vielen Passagen Fotos ihrer Reise im Kopf und konnte mir sehr gut vorstellen, was Hannah alles sieht und erlebt.

Auch die Personen sind anschaulich dargestellt, so dass man einen guten Eindruck bekommt, mit wem die junge Protagonistin viel Zeit verbringt.

Die Umstellung von dem sonnigen Klima in Florida, ihrem Luxusheim und dem hippen Leben mit all ihren Freunden zu einem deutlich kühleren, manchmal sehr verregneten, einsamen, ländlichen Island, in dem man niemanden kennt, ist enorm. Man kann gut nachvollziehen, dass es Hannah nicht besonders leicht fällt, sich auf diese Veränderungen einzulassen. Die Idylle und die Wunder der Natur machen es ihr auf jeden Fall ein wenig leichter, sich mit der neuen Situation abzufinden.

Neben der wundervollen Landschaft hat die Insel aber noch viele andere Dinge zu bieten. Zu Beginn des Buches hält Hannah all das Gerede über übernatürliche Dinge für absoluten Unsinn- man kann es ihr kaum verdenken. Nach und nach taucht sie jedoch in die Welt ein, die den meisten Menschen verborgen bleibt. Völlig überrumpelt sträubt sie sich zunächst, der Wahrheit ins Auge zu blicken. Als im Verlauf dann allerdings raus kommt, welche Hintergründe hinter all dem Stecken und worin der wahre Grund für ihren Umzug liegt, beginnt Hannah sich mit der Situation anzufreunden und sie zu akzeptieren. Für meinen Geschmack passierte das dann doch etwas zu schnell. Auch wenn die Fakten kaum von der Hand zu weisen sind, hätte ich mir ein wenig mehr Gegenwehr gewünscht, weil das, aus meiner ganz persönlichen Sicht, noch etwas besser zu Hannahs Entwicklung gepasst hätte.

Durch die Ich-Perspektive erlebt man die Veränderung der jungen Protagonistin hautnah mit und hat gleichzeitig einen intensiven Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt, die immer wieder auf den Kopf gestellt wird.

 

Umso magischer und mystischer es wurde, umso besser hat es mir gefallen. Ich mag die Mischung von idyllischer Natur und den versteckten Fantasywesen, die man nur wahrnimmt, wenn sie sich einem offenbaren. Dass es noch einige Schwierigkeiten und Probleme geben wird, deutet sich bereits an, ich bin gespannt, was Hannah und die anderen in den nächsten Bänden noch erleben werden.

Obwohl es ganz offensichtlich Feinde und Gegner gibt, die sich auch im ersten Buch schon mal zeigen, wird es zum Ende des Auftaktbandes doch wieder relativ ruhig. Die aktivste Rivalin bombardiert Hannah mit bissigen Kommentaren und macht ihr das Leben wahrlich schwer, doch eigentlich steht sie nicht auf der Feindesseite. Ich hoffe daher auf noch ein paar mehr Steine, die Hannah in den Weg gelegt werden, damit das Ganze nicht zu glatt läuft.

 

Ein schöner Auftaktband, der neugierig auf die Fortsetzung macht. Einige Geheimnisse werden schon gelüftet, andere Dinge werden angedeutet und man darf gespannt sein, was auf Hannah und all die magischen Wesen noch zukommen wird.

 

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!