nachdenkliche Nacht in der Badewanne

In der Badewanne
von Herrad Schenk

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die bald sechzigjährige Journalistin Ulrike rutscht in der Badewanne aus, wird von einer Kommode festgeklemmt und muss die Nacht dort verbringen. Was dazu führt, dass sie über ihr Leben und insbesondere über ihre Männer nachdenkt.

Die Situation ist witzig. Ulrike will sehen, ob der neue Nachbar nicht nur oben sondern auch unten ohne seine Yogaübungen auf dem Balkon ausführt. Dazu muss sie eine ganz besondere Position einnehmen und zack, rutscht sie aus und begräbt sich unter einer Kommode. Und dann geht das Gedankenkino los. Ulrike springt wild und wahllos zwischen der Gegenwart und den diversen Männern in ihrem Leben hin und her. Freundinnen und Familien werden ebenfalls bedacht. Ein Frauenleben halt. Mit Höhen und Tiefen. Wenn es ihr zu kalt wird, dunkel wird oder sie Hunger hat, kehrt sie in die Gegenwart zurück. Lässt Wasser nachlaufen oder teilt sich den Schokoriegel ein, ansonsten driftet sie in Gedanken durch ihr Leben. Je länger sie in der Wanne liegt, je konfuser werden die Gedanken, zumal die erhoffte Rettung durch die Putzfrau ausbleibt. Ein kurzweiliges Lesevergnügen - am besten für die Badewanne.