Rezension

nebulöser Charme

Zirkusmagie - Hannah Siebern

Zirkusmagie
von Hannah Siebern

Jekatarina schwebte von Kindesbeinen an auf dem Seil. Die Manege ist des Zirkuskindes zweite Heimat, bis ihre kleine Cousine plötzlich an Krebs erkrankt und im Winter, die sie immer bei ihrer Großmutter verbringt, von Geistern ins Jenseits geholt wird. Von da an steht sie nie wieder auf dem Seil, bis sie siebzehn Jahre alt ist und sieht auch keine Geister mehr.
In Dublin lernt sie den gut aussehenden Ewan kennen, der sich schließlich als Geist auf der Suche nach seiner Seelenpartnerin zu erkennen gibt, die er in ihrer älteren Cousine vermutet. Wird Ewan mit Jekatarinas Hilfe seine Partnerin finden?
Hannah Siebern hat mir mit Zirkusmagie wirklich einige amüsante Stunden beschert. Das Buch lässt sich nicht wirklich in irgendein Genre einordnen. Fantasy mit einem Hauch Zirkuszauber? Vielleicht. Auf jeden Fall hatte ich, bevor ich Zirkusmagie entdeckte, noch nicht allzu viele Manegenbücher gelesen, und die neuen Einblicke, die ich durch das Buch erhielt, haben mein kindliches Interesse am Zirkus neu erweckt. Hinter dem Glitzer und Zauber steckt eben doch viel Arbeit und noch mehr Training!
Die Protagonistin erschien mir von den ersten Seiten an sympathisch und klug (was mir wichtig bei weiblichen Hauptfiguren ist, da sie oftmals als recht naiv und mit einer rosarot gefärbten Brille dargestellt werden). Ich konnte die Wandlungen in ihrer Persönlichkeit durch die Erlebnisse rund um den Tod ihrer kleinen Cousine gut nachvollziehen. Überhaupt empfand ich den Plot des Romans als angenehm und nicht an den Haaren herbeigezogen, wie es bei so manch anderem der Fall ist. Beim Lesen konnte ich die Handlungen der einzelnen Darsteller gut nachvollziehen.
Der Roman transportiert die Stimmung eines Zirkus ziemlich gut, obgleich ich mir eventuell noch ein bisschen mehr Zirkusvorstellung gewünscht hätte. Auch die Liebesgeschichte war niedlich und frech geschrieben, was ich persönlich immer sehr begrüße.
Durch den Schreibstil der Autorin findet man einfach in das Buch und die Seiten scheinen nur so an einem vorbei zu ziehen. Ich fand ihn an manchen Stellen ein bisschen zu einfach, um die glitzernde Zirkusmagie einerseits und die Geisterwelt andererseits zu beschreiben. Trotzdem hatte ich beim Lesen ein tolles Bild des Geschehens vor Augen.
Alles in allem habe ich mit dem Buch einige vergnügliche Stunden verbracht, worunter auch ein paar Lacher und Schnauber waren.
Ich kann „Zirkusmagie“ nur all jenen empfehlen, die ein bisschen Magie, vermischt mit dem nebulösen Charme eines Geistes suchen und vergebe für dieses Buch 4,5 Sterne.