Rezension

Nervenaufreibende Liebesgeschichte

Vor uns die Nacht - Bettina Belitz

Vor uns die Nacht
von Bettina Belitz

Nachdem ich bereits die Splitterherz-Trilogie verschlungen habe, musste ich unbedingt ein weiteres Buch der Autorin lesen. Wenn man sich den Klappentext durchliest, denkt man zuerst an die klassische Geschichte: good girl trifft bad boy, doch die Story entwickelt sich komplett anders als man denkt. Keine klischeebeladenen Situationen oder Gespräche - im Gegenteil, das hat mir sogar gefehlt.

Ronia scheint einfach kein Glück in der Liebe zu haben und dass jeder Jonas und sie als perfekts Pärchen empfinden würden, nervt sie total. Da sieht sie nach dem Gottesdienst (Ihr Vater ist Pfarrer) in einer Bar einen jungen Kerl, der sie furchtbar fasziniert und den sie dann versucht zu verfolgen. Beschrieben wird er ja immer wieder als wunderschön und doch hat er einen miesen Ruf. Jan soll angeblich Geld für Sex verlangen und einen Haufen Drogen nehmen. Ronia ist das allerdings herzlichst egal und nachdem sie ihn freitags beim Laufen immer wieder beim Ufer trifft und dabei meiner Meinung nach sehr eigenartige Begegnungen mit ihm hat, grenzt das ganze für mich schon etwas an krankhaftes Verhalten. Gar nicht unbedingt wegen der Treffen, sondern weil sie alles um sich herum völlig vernachlässigt. Sie vergisst Familienfeste, Geburtstage und andere fixe Treffen im Jahr und mich hat ihr Verhalten richtig genervt. Und das bereits von Anfang an. Ich konnte mich so gar nicht in ihre Person hineinversetzen und verstehe absolut nicht, wie sehr sie das verändert. An meinen Nerven hat auch gezerrt, dass sie nie nach einer Nummer fragt, nie bei Facebook zurückschreibt oder beginnt zu schreiben und einfach auf alles wartet und an nichts denkt. Das hat mich wirklich sehr aufgeregt und mir die Lust weiterzulesen genommen.

Die Treffen zwischen ihnen laufen mehr als eigenartig ab und jedes Mal dachte ich mir: Was war das?!
Auch, dass Jan mit seinen 19 Jahren redet, als wäre er ein weiser alter Mann hat mich ziemlich aus dem Konzept geworfen. War für mich leider alles nicht sehr stimmig.