Rezension

Neue Herausforderungen auf der Wohlfühlinsel

Solupp 3: Frühling auf Solupp -

Solupp 3: Frühling auf Solupp
von Annika Scheffel

Bewertet mit 5 Sternen

An den ersten Frühlingstagen spürt die Familie Fröhlich Sehnsucht nach ihrer Wohlfühlinsel Solupp. Kurt fiebert seiner großen Liebe Joon entgegen und Mari vermisst ihre Inselfreundin  Ema und die Ponys. Doch in diesem Jahr, als Mari endlich Jule die Insel zeigen möchte, ihrer besten Freundin seit Sandkastenzeiten, steht die Ferienplanung überraschend auf der Kippe. Mutter Paula Fröhlich bekommt keinen Urlaub, Vater Tom kann aufgrund seiner überstandenen Krankheit nicht allein mit den Kindern reisen – und Jules Vater Ilyas hat ein ernstes Problem mit dem Meer, um das er ein Riesengeheimnis macht. Als Ilyas sich endlich zu der Reise mit vier Kindern überwindet, entfaltet die Insel Solupp wie gewohnt ihren besonderen Zauber. Trotz der Mahnung der Eltern, keine gefährlichen Klettertouren zu unternehmen, sind  Ängste zu überwinden vor dem Schwimmen im Meer, dem Reiten oder dem Steuern eines Bootes in der Meeresbrandung. Am leichtesten scheint das Inselleben dem jüngsten Bruder Bela zu fallen, solange er die Tasche mit seiner Ritterburg im Auge hat. Die Begegnung zwischen Jule und ihrer betagten Nachbarin Frau Nowak zuhause in Berlin bereitete schon darauf vor, dass alle Beteiligten sich mit Oonas voranschreitender Vergesslichkeit auseinandersetzen müssen, die inzwischen als Demenzerkrankung diagnostiziert wurde. Emas Mutter Jolka stellt klar, dass Oona nicht mehr allein leben kann und dass sie ihr Haus auf Solupp verkaufen müssen, um ihren Lebensunterhalt an Land zu finanzieren.

Die Frühlingsferien auf Solupp stellen Annika Scheffels Figuren vor allerlei Bewährungsproben. Einige können von der Kindergruppe allein bewältigt und stolz in den Anekdotenschatz aufgenommen werden, andere brauchen ihre Zeit, wie Jules Akzeptieren der Tatsache, dass ihre große Liebe Kurt einen Jungen liebt, und manche bleiben zunächst unlösbar. Gemeinsam ist ihnen der Wunsch, dass es auf „ihrer“ Insel allen gut gehen soll. Durch die zunehmende Selbstständigkeit der Kinder und die ernsteren Sorgen, mit denen sie konfrontiert sind, wächst die Serie mit der Zielgruppe ab 10 Jahre mit.

Den Gefühlswirrwarr beim Heranwachsen und die Belastung einer Demenzerkrankung für die Angehörigen vermittelt die Autorin in empathischer, origineller Weise, die den dritten Band der Solupp-Serie wieder zu einem Wohlfühlbuch macht – auch für Erwachsene.