Rezension

Nicht der typische Hemingway

Der Garten Eden - Ernest Hemingway

Der Garten Eden
von Ernest Hemingway

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ein sprachlich herausragendes Buch mit kleinen Ecken und Kanten, welches trotz allem mit den ungewöhnlichen Thematiken den Leser fesselt & fasziniert!

Hemingway ist nicht umsonst ein von den Literaturkritikern in den Himmel gelobter Autor, das äußert sich auch in seinem 1986 veröffentlichten Roman "Der Garten Eden". Es ist ein starkes, bedrückendes und bewegendes Werk, welches einen nicht nur an sehr dunkele Orte bringt, sondern mit Witz thematiken aufgreift, die auch für Hemingway "neuartig" sind. Die Handlung dreht sich um ein frisch verheiratetes Ehepaar, welches die Flitterwochen im Süden Europas verbringt und an die Grenzen sexueller und emotionaler Begierden getrieben wird. Das neue Leben öffnet ihnen nicht vorhergesehene Türen, die sich nicht schließen zu lassen scheinen. Spannung, passivität und ein humoristische Ausgestaltung begleiten den Leser von der ersten bishin zur letzten Seite.

Hemingways Schreibstil ist ein eigener, doch man kann sagen, dass diese Übersetzung überraschend gut gelungen ist,sodass es mir vorkam, als wäre recht wenig verloren gegangen! Der Garten Eden ist ein Werk, welches niemals wirklich fertiggestellt, und aus Hermingways Manuskripten zusammengestellt wurde, was mich auch zu dem Grund kommen lässt, weshlab ich "nur" 3 1/2 Sterne geben konnte; Die Nebencharaktere fallen teilweise wirklich schwach aus, was ein wenig enttäuschend ist, da auf jeden Fall potential dagewesen wäre. Es kam mir persönlich so vor, als hätte etwas am Ende gefehlt, bestimmt Informationen und Handlungen, die einfach gefehlt haben. Besonders ein Charakter ist leider nur schattenhaft aufgetreten obwohl sie eine solche Wichtigkeit besessen hat.

Allen Hemingway-Fanatikern würde ich das Buch mit tiefster Seele empfehlen, denn es ist mir absoluter Sicherheit anders, als alles, was man von dem US-amerikanischen Schriftsteller zuvor gelesen hat!