Rezension

Nicht ganz was ich erwartet habe ...

Wolfsbaum - Mia Faber

Wolfsbaum
von Mia Faber

Das Ende hat mich leider enttäuscht

Mia Faber greif in Ihrem Buch eine alte Legende des Ortes Beddgelert in Snowdonia (Wales) auf.

"In the 13th century Llewelyn, prince of North Wales, had a palace at Beddgelert. One day he went hunting without Gelert, ‘The Faithful Hound’, who was unaccountably absent.

On Llewelyn's return the truant, stained and smeared with blood, joyfully sprang to meet his master. The prince alarmed hastened to find his son, and saw the infant's cot empty, the bedclothes and floor covered with blood.

The frantic father plunged his sword into the hound's side, thinking it had killed his heir. The dog's dying yell was answered by a child's cry.

Llewelyn searched and discovered his boy unharmed, but nearby lay the body of a mighty wolf which Gelert had slain. The prince filled with remorse is said never to have smiled again. He buried Gelert here".

(http://www.beddgelerttourism.com/gelert/)

 

Diese Legende flicht sie geschickt schon am Anfang des Buches ein um einen Rahmen für ihre eigene Handlung zu spinnen. Die legende selber finde ich toll, interessant, verheissungsvoll und auch moralisch packend. Insofern habe ich mir hier sehr sehr viel von dem Buch versprochen.

Diese Erwartungen konnten leider nicht erfüllt werden. Zwar besitzt Mia Faber einen schönen Erzählstil und Ihre Worte lassen sich flüssig weglesen. Doch die erzählte Handlung und auch das Ende haben mich enttäuscht und unbefriedigt zurückgelassen. 

Die Geschichte beginnt vielversprechend, und ich habe immer auf das große "AHA" Erlebnis gewartet. Auf die Moralische Pointe. Das, was uns die Sage & legende lehrreiches aus der Vergangenheit mitteilen will. Doch das blieb aus.

Der Protagonist ist ein feige agierender Mensch, der mit seinen Handlungen und Denkweisen größtenteils glaubwürdig und nachvollziehbar beschrieben ist.  Ausgerechnet sein Ende, bei dem er doch noch so etwas wie Mut fasst fand ich jedoch nicht so ganz gelungen. Das Ganze hinterließ ein leeres Gefühl bei mir.

Insgesamt habe ich das Gefühl gehabt, hier wurde nicht auf den eigentlichen Kern der Legende eingegangen. Das finde ich schade, da die Erzählweise ansonsten größtenteils solide ist.

Für mich leider enttäuschend.